8. Januar – Religion

Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 8. Januar – Religion

Religion    Einheit

Die christliche Lehre ist so einfach, dass sogar ein kleines Kind ihren Sinn versteht. Nur diejenigen verstehen sie nicht, die sich als Christen ausgeben und so genannt werden möchten, ohne wirklich Christen zu sein. Tolstoi

Meine Religion ist die Liebe zu allen Lebewesen. Tolstoi

Um das Christentum zu verwirklichen, muss man all seine Entstellungen vernichten und ihm seine Reinheit zurückgeben. Tolstoi

santorini-1319377__180Christus hat seine gesamte Lehre in seinem letzten Gebot zusammengefasst: „Liebet einander, wie ich euch liebe. Alle werden sehen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ Er sagte nicht: „Wenn ihr glaubt“, sondern „wenn ihr liebt“. Der Glaube ändert sich mit der Zeit, weil sich das Wissen ständig ändert. Die Liebe hingegen verändert sich nie; die Liebe ist ewig. Tolstoi

Jiddu Krishnamurti: Vom Glauben angestachelt Ihre Religion, Ihr Glaube an Gott ist also eine Flucht vor der Wirklichkeit und hat deshalb überhaupt nichts mit Religion zu tun.

Der Reiche, der durch Grausamkeit, durch Unehrlichkeit, durch die raffinierte Ausbeutung anderer Menschen Geld anhäuft, glaubt an Gott. Und Sie glauben auch an Gott, Sie sind auch durchtrieben, grausam, misstrauisch, neidisch. Findet man Gott durch Unehrlichkeit, Betrug oder raffinierte Kunstgriffe des Verstandes? Weist Sie Ihre Sammlung heiliger Bücher und verschiedener Gottessymbole als religiösen Menschen aus?

Religion ist also nicht die Flucht vor den Tatsachen, sondern das Verstehen dessen, was Sie tatsächlich in Ihren Alltagsbeziehungen sind: Religion hat mit Ihrer Ausdrucksweise zu tun, damit, wie sich unterhalten, wie Sie mit Ihren Angestellten, Ihrer Frau, Ihren Kindern und Ihren Nachbarn umgehen. Solange Sie Ihre Beziehung zu Ihren Nachbarn, zur Gesellschaft, zu Ihrer Frau und Ihren Kindern nicht verstehen, muss Verwirrung herrschen, und was immer der Geist auch tut, solange er verwirrt ist, wird er nur noch mehr Verwirrung stiften, noch mehr Probleme und Konflikte heraufbeschwören.

Ein Mensch, der vor der Wirklichkeit flieht, vor dem, wie seine Beziehungen tatsächlich sind, wird Gott niemals finden. Ein Geist, der vom Glauben angestachelt ist, wird die Wahrheit nicht erkennen. Ein Mensch, der jedoch sein Verhältnis zu materiellem Besitz, zu anderen Menschen, zu bestimmten Vorstellungen versteht, ein Geist, der nicht länger mit den Problemen kämpft, die [all diese] Beziehungen zwangsläufig mit sich bringen und die nicht durch Rückzug, sondern nur durch das Verstehen der Liebe gelöst werden können – nur ein solcher Geist kann die Wirklichkeit erkennen und verstehen. 10.2.

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