4. Januar – Schicksal

Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 4. Januar – Schicksal

Freiheit   Arbeit

Die wichtigste Frage, die wir uns stets stellen sollten, lautet: Tun wir das Richtige?
Entspricht unser Tun in dieser kurzen Lebensspanne, die wir unser Leben nennen, dem Willen jener Kraft, die uns in die Welt gesandt hat? Tun wir das Richtige? Tolstoi

Wenn ich mich in einer schwierigen Lage befinde, bitte ich Gott um Hilfe. Doch meine Pflicht ist, dem Herrn zu dienen, und nicht die seine, mir zu dienen. Sobald ich mich daran erinnere, wird meine Last leichter. Tolstoi

Des Mystikers Sicht: Joshua: „Geliebte. Einmal mehr sage ich euch, dass keiner von sich sagen kann, er liebe Alaha, solange er in seinem Herzen ungute Gefühle gegen andere Menschen hat. Alle Menschen sind Kinder unseres himmlischen Vaters. Im Eins-Sein Alahas sind alle Menschen Brüder und Schwestern.“

15056495-1676949552616152-8074559268505041850-nStell dir vor, dein Leben ziele lediglich auf dein Glück ab – dann wäre das Leben grausam und sinnlos. Nimm an, was dir die Weisheit der Welt, dein Verstand und dein Herz sagen: dass der Sinn des Lebens darin besteht, jener Kraft zu dienen, die dich in die Welt gesetzt hat. Dann wird das Leben zu einer ständigen Freude. Tolstoi  Foto: Im Flüchtlingslager ist es oft kalt…

Homosexualität ist ein Fluchtgrund. Doch es bleibt ein Tabuthema. Um die Sicherheit von LGBTQ-Geflüchteten kümmert sich niemand. Zwei geflüchtete Aktivisten sprechen über ihre Erfahrungen. Homosexuell Geflüchtete sind unsichtbar

Kein Mensch ist Illegal !    –   Meine hart erarbeitete Mundart vermag es nicht, Migration als wertneutrale Realität zu zeichnen…

Is ka warran. 
Af Soomaliga maad ku hadashaa?
Wohl nicht. Sie sprechen wohl nicht Somali. 
Ich übrigens auch nicht, obwohl ich in Muqdisho geboren wurde. 
Ich habe lediglich «useful phrases in Somali» in die Suchmaschine eingetippt, zwei passende Sätze gesucht und diese so artikuliert, wie jede Schweizerin, jeder Schweizer es getan hätte. 
Aber ich bin nicht wie jede Schweizerin, jeder Schweizer, nicht wahr? 
Sie haben mir geglaubt, dass das «meine» Sprache ist.
«Hal luuqad marna kuma filna. Una lingua non basta.» hat mein Vater immer gesagt. 
Eine Sprache ist nicht genug.   
Deshalb spreche ich drei Sprachen und einen Dialekt, fliessend. 
Doch meine hart erarbeitete Mundart vermag es nicht, meine Hautfarbe zu bleichen. 
Meine hart erarbeitete Mundart vermag es nicht, Vorurteile zu erweichen. 
Meine hart erarbeitete Mundart vermag es nicht, Migration als wertneutrale Realität zu zeichnen. 
Denn auch wenn eine Sprache nicht genug ist: Eine Hautfarbe ist genug. 
Eine Hautfarbe ist genug, um die Bewegungsfreiheit zu verlieren. 
Eine Hautfarbe ist genug, um die Unschuldsvermutung zu verlieren. 
Eine Hautfarbe ist genug, um das Gefühl von Sicherheit zu verlieren.
Ich setze einen Fuss vor den anderen. So, wie Mutter es mich lehrte. 
Ich setze ein Wort hinter das andere. So, wie Vater es mich lehrte. 
Du setzt ein Gesetz vor das andere, so wie Angst es dich lehrte. 
Du setzt eine Grenze hinter die andere, so wie Voreingenommenheit es dich lehrte.
Du berufst dich auf «dein» Recht, in «deinem» Land, aufgrund «deiner» Geschichte. 
Doch erinnerst du dich noch an diesen Teil deiner und auch meiner Geschichte: «Mini Farb ond dini, das geht zäme zweh…»?
Das haben wir damals mit Überzeugung gesungen, gemeinsam.
Jetzt kennt dein Regenbogen nur die Farben weiss und rot. Weisse Haut. Rotes Heft.   
Und wer nicht in dieses Schema passt, gehört nicht dazu. Doch rot und weiss sind kein Regenbogen. 
Gemeinsam können wir ein Regenbogen werden.
Ein Regenbogen nämlich, der sich sehen lassen kann.

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