17. Juli – Gewaltlosigkeit

 Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 17. Juli – Gewaltlosigkeit

Gewaltlosigkeit     Gewissen

knight-1421359__180Das Fundament alter Gesellschaften war Gewalt. Das Fundament der heutigen Gesellschaft ist kluge Übereinstimmung, die Verneinung der Gewalt. Tolstoi 

Wozu dient der menschliche Verstand, wenn du deinen Einfluss auf Menschen nur mit Gewalt ausüben willst? Tolstoi 

little-girl-1425594__180Will jemand Gewalt anwenden, so versuche stets, ihn davon abzuhalten. Versuche, weise, gewinnende Argumente vorzubringen und dich nicht auf den Alltag, sondern auf seine höhere seelische Einsicht zu berufen. Gelingt dir das, wird dein Gewissen vollkommen zufrieden sein. Tolstoi 

 

Des Mystikers Sicht: Joshua: „Ich bin nicht auf diese Welt gekommen, um die Gewalt zu fördern, sondern um den Menschen vor dem Menschen zu schützen, vor der Gewalt, die sie einander zufügen.

Ich bin gekommen, um die Seelen-Persönlichkeit des Menschen vor den in-ihrer-Natur-menschlichen-Dämonen zu erretten, die, wenn sie vom Menschen erschaffen werden, eine schlechte derzeitige Persönlichkeit zur Folge haben.“ Joshua 22/79-80

Aus dem Buch: Joshua Immanuel der Christus: Sein Leben auf Erden und seine Lehre. Dr. Stylianos Atteshlis – Herausgeber: The Stoa Series P.O.Box 8347, 2020 Nicosia – ISBN 9963-8162-3-1
  1. Kapitel: Der liebende und vergebende Gott-Mensch

 Auf der Reise nach Yerushalayim wird Joshua überfallen. Er lehrt seine Heiler-Jünger in Yerushalayim. Er konfrontiert einen Informanten des Sanhedrins über das Zahlen der Steuern. Er sagt seinen Tod und den Fall von Yerushalayim voraus. Er lehrt und heilt.

 „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und du sollst deine Mitmenschen lieben wie dich selbst!  (Matthäus 22:37, 39)

  1. Yiacoub fuhr die ganze Nacht, es war eine laue, mondhelle Herbstnacht mit einer Brise, die Klänge der Glöckchen der Schafe mit sich trug. Wohlriechende Lüfte mit den reichen Düften der Felder und des See Genezareth im Osten füllten den Wagen. Der Wagen erreichte das Tor der Herberge in Magdala etwa zwei Stunden nach Sonnenaufgang. Der Gastwirt Issakhar, ein Essener und lieber Freund Yiacoubs, war überglücklich, den Gott-Menschen, Yiacoub und die anderen zu sehen.
  2. Während Yiacoub sich um den Wagen und die Pferde kümmerte, gingen Joshua und Yiohannan zum Essener Tempel, der etwa hundert Yards von der Herberge entfernt war. Nach ihren Gebeten kamen Joshua und Yiohannan aus dem Tempel. Dort wartete ein lahmer fünfzehnjähriger Junge auf sie. Sein rechtes Bein war verkümmert und mehrere Zoll kürzer als das linke. Er war der Neffe des Rayis Rabbi von Magdala.
  1. „Rabbi“, sagte der Junge, „mein Onkel ist nicht hier, er ist in K’far Nahum. Wir erwarten ihn jedoch jeden Augenblick. Sein Haus ist ganz in der Nähe des Tempels. Ich zeige dir den Weg, wenn du ihn sehen möchtest.“ (S.130)
  1. Joshua sagte zu ihm: „Mein lieber Simon, wir waren gestern mit deinem Onkel im Bistum in K’far Nahum. Wir wissen, dass er bald erwartet wird, doch wir können nicht warten. Gib ihm unsere Liebe“. Joshua umarmte den Jungen, streichelte das lahme Bein mit seiner rechten Hand und sagte: „Mein lieber Simon, du bist zehn Jahre lang lahm gewesen, seit du fünf Jahre alt warst. Ich denke das ist lange genug. Mit großen Schwierigkeiten hast du deinem Onkel geholfen, den Tempel zu reinigen und in Ordnung zu halten. Jetzt bist du gesund und stark und brauchst diese Krücken nicht mehr. Jetzt kannst du gehen, Simon.“ Und Simon ging paar Schritte, kam zu Joshua zurück und fragte: „Rabbi, träume ich?
  1. Joshua umarmte ihn noch einmal, er küsste seine Augen und sagte zu ihm: Nein, Simon, du träumst nicht. Du bist nicht mehr lahm. Doch Simon, du darfst nie wieder Alaha verfluchen. Oh, ich weiß, du hilfst deinem Onkel, um ihm Freude zu machen und er gibt dir einige Münzen. Doch was ist in deinem Herzen? Wenn in der höheren Schule der Essener Gebete zu Alaha, unserem barmherzigen Vater, gesprochen werden, zögerst du diese aufzusagen. Alaha braucht die Gebete der Menschen nicht, es sind vielmehr die Menschen, die seinen Segen brauchen, und jene, die zu Alaha beten und an ihn glauben, werden seinen Segen haben.“
  2. Simon kniete, mit Tränen in den Augen, vor Joshua, nahm seine Hände und küsste sie. „Liebster Rabbi“, flehte er, „würdest du Alaha bitten, mir zu vergeben?“ „Lieber Simon“, sagte Joshua, “ich werde dich in acht oder zehn Tagen sehen, wenn ich auf der Rückreise von Yerushalayim durch Magdala fahre.“
  3. Nach dem Mittagessen in der Herberge des Issakhar fuhren Joshua und seine Jünger in Richtung Hammath. Sie nahmen den Weg der Küste entlang und fuhren den ganzen Tag und die mondhelle Nacht hindurch. Beim Sonnenaufgang kamen sie zum Hof der Herberge, die Dan, einem gutherzigen Israeliten, gehörte. Er konnte seine große Freude und Aufregung kaum verbergen, Joshua in seiner Herberge zu sehen. Seine dicke Frau gab sich alle Mühe, ihren Gästen ein Frühstück von Brot, Käse, hart gekochten Eiern, Milch, Honig, Oliven und Feigen aufzutischen. Nach dem Frühstück versammelten sich Joshua und seine Jünger im Wohnzimmer, derweil Yiacoub sich um die Pferde und den Wagen kümmerte, und sie heilten alle Kranken, die gekommen waren, um wieder gesund zu werden.
  4. Nach dem Mittagessen in der Herberge Dans reisten sie weiter nach Bethabara, wo sie um Mitternacht ankamen. Dort ruhten sie sich zwei Stunden aus, ehe sie nach Bethania, östlich des Flusses Yiardna, weiterfuhren. Eine Stunde nach Sonnenaufgang, gerade als Rayis Rabbi Zakharias den Essener Tempel für den Morgengottesdienst zur Verehrung Alahas betrat, kam der Wagen durch das Tor des Essener Bistums von Bethania. Joshua, Yiohannan, Petros, Andreas, Philippos und Nathanael folgten dem Rayis Rabbi in den Tempel. Yiacoub brachte den Wagen in den Stall. Rayis Rabbi Zakharias war hocherfreut, den Messias in Bethania zu sehen.
  5. Vor der Morgenandacht sprach Joshua sein Gebet zum Lobpreis Alahas. Nach dem Gottesdienst lud der Rayis Rabbi Joshua und seine Jünger zu sich zum Frühstück ein. Zakharias hätte es gerne gesehen, wenn Joshua einige Tage in Bethania verbracht hätte, doch Joshua sagte, er müsse nach Yerushalayim weiterreisen. Er war einverstanden zum Mittagessen zu bleiben. Vor dem Mittagessen heilte Joshua die vielen Menschen, die Rayis Rabbi ihm gebracht hatte.
  6. Zwei Stunden nach dem Mittagessen überquerten sie den Jordan und besuchten die Orte, wo Joshuas Vetter ersten Grades Yiohannan der Täufer eine Vielzahl von Menschen getauft hatte, und den Ort, wo Joshua selbst getauft worden war. Bald waren sie auf dem Weg westlich von Bethania nach Jerikho.                        
  7. Es war eine Stunde vor Sonnenaufgang, sie näherten sich Jerikho, südlich des Berges Quarantania, als drei Männer aus dem Gebüsch ritten. Einer war mittleren Alters, die beiden andern sehr jung. Der ältere stieg vom Pferd und befahl Yiacoub in strengem Ton anzuhalten. Yiacoub zügelte die Pferde. Joshua sagte seinen Jüngern, sie sollten ruhig und still im Wagen bleiben. Er stieg aus dem Wagen und nahm die Laterne, die auf der Rückseite des Wagens hing. Joshua näherte sich dem Mann, der rechts neben den Pferden stand. Das Licht der Laterne strahlte vom weißen Gewand des Gott-Menschen zurück und erleuchtete die Szene. Auch die jüngeren Männer waren nun von den Pferden gestiegen. (S. 131)
  8. Joshua wandte sich an den Ältesten, der ihn etwas verwirrt ansah: „Mein lieber Ezekiel, du warst ein sehr guter Mensch und dein Vater, Rabbi Solomon, hatte allen Grund, stolz auf dich zu sein. Nachdem dein Vater zu Alaha hinüberging, lebte deine Mutter Hannah mit dir und deiner Frau Judith. Als Judith starb, sorgte deine Mutter für deine zwei Söhne: David, ein Junge von acht, und Abel, sechs Jahre alt. Nun ist aber deine Mutter sehr alt und kann nicht mehr arbeiten. Und wenn du heute getötet wirst, weil du einen Wagen anhältst, einen Wagen voller Männer, die viel kräftiger sind als du und vielleicht viel geschickter im Umgang mit Dolchen – das ist doch möglich, Ezekiel, oder nicht? -, wer wird sich dann um deine alte Mutter und deine jungen Söhne kümmern?

 

  1. Du warst einmal ein geschickter Tischler und hattest ein gutes Einkommen. Alaha hatte dich gesegnet. Doch schau dich jetzt an. Was für ein Vorbild bist du für deinen neunzehnjährigen Neffen Solomon, der dort hinter dir steht und für seinen Freund Yiacoub? Der junge Yiacoub ist seit drei Monaten bei dir, doch trägt er sich mit dem weisen Gedanken, euch beide zu verlassen.

 

  1. Erinnerst du dich an den Markt von Jerikho vor vier Jahren, als du dich mit drei anderen Männern strittest? Ihr wart alle betrunken vom Wein und nicht mehr bei Sinnen. Du hast deinen Dolch gezogen und ihn einem von hinten in die Schulter gestoßen. Dann hat der Bruder dieses Mannes dir einen schweren, hölzernen Hocker über den Kopf geschlagen. So hast du dein rechtes Auge verloren, Ezekiel.“ Ezekiel trug einen schwarzen Verband über seinem rechten Auge, der mit einem schwarzen Band festgebunden war.
  2. In großer Verwirrung kam Solomon näher und starrte Joshua mit aufgerissenen Augen an. Joshua gab ihm die Laterne und legte seine linke Hand auf die linke Schulter Ezekiels, während er mit seiner rechten Hand das Band aufknüpfte und den Verband wegnahm. Joshua legte seinen rechten Daumen auf den leeren Augensockel, atmete tief ein und materialisierte ein gesundes Auge. Sprachlos starrte Ezekiel den Gott-Menschen mit nunmehr zwei Augen an.
  3. Jedem der Männer gab Joshua ein kleines, weißes Leinensäckchen und sagte: (Handschrift von Daskalos) „Meine lieben Ezekiel, Solomon und Yiacoub, ihr werdet in den Säckchen genug Denarii finden, um eure neuen Leben zu beginnen. Ihr werdet auch einen Streifen weißes Leders finden, auf welchem auf Aramäisch geschrieben steht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele, und mit deinem ganzen Denken. Du sollst deine Mitmenschen lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22:37,39)

 

  1. „Geliebte“, sagte Joshua, „eure Sünden sind vergeben und Alaha, der überaus barmherzige Vater segnet euch. Behaltet die beschrifteten Lederstreifen und bewahrt die Worte in euerm Herzen und Verstand.“
  2. „Ehrwürdiger Rabbi“, sagte Ezekiel, „wer bist du? Du musst ein Prophet sein, denn du kennst unsere Namen und die Namen anderer, uns nahestehender Menschen, die noch leben oder schon gestorben sind. Du kennst unsere ganze Geschichte. Und wirkst Wunder. Als du vom Wagen herunterkamst, hattest du nur diese Laterne in deiner Hand. Wo kamen die Säckchen her?“
  1. „Geliebte“, sagte Joshua zu den verblüfften Männern, „ICH BIN der EINE, der euch liebt. Ihr seid in meiner Selbstheit.“ (S.131)

 

  1. Solomon kniete vor Joshua nieder und sagte: „Mein Herr, ich erinnere mich, dass mein Großvater, Rabbi Solomon, mir gesagt hat, dass der Messias kommen werde. Ich brauche nicht zu fragen, wer du bist, du bist der Messias. Vergib uns, unser Herr.“ Joshua umarmte ihn und sagte zu ihm: „Mein lieber Solomon, als dein Großvater mit euch lebte, hattest du als Junge im Sinn, dich Alaha zu weihen. Mach es jetzt, Solomon. Sei ein guter Rabbi. Ich werde mit dir sein und du wirst mich in deiner Nähe spüren. Geh jetzt in Frieden. Shalom.“ Ezekiel nahm Joshuas rechte Hand, um sie zu küssen, und dankte ihm unter Tränen. Joshua segnete sie alle, als sie auf die Pferde stiegen und wegritten.
  2. Die Morgenröte färbte den östlichen Horizont. Ein Hahn krähte und bald stimmten weitere in sein Krähen ein. In der Ferne bellte ein Hund. Die zwei Yiacoubs führten die Pferde und sprachen über das, was sie gerade gesehen und gehört hatten. Auch alle anderen Jünger tauschten eifrig ihre Eindrücke aus und stellten Fragen (ausgenommen Yiohannan und Philippos, denen es möglich war, ihr Selbst-Bewusstsein aus ihren Körpern auszudehnen, und die somit genau wussten, was geschehen war.
  3. Als die Sonne an jenem Morgen über den Horizont stieg, hielten sie bei einer Essener Herberge in Jerikho an und frühstückten. In weniger als einer Stunde waren sie wieder unterwegs. Am Nachmittag erreichten sie das Haus von Maria, Martha und Eliezar in Bethanien. Joshua, Yiohannan und die beiden Yiacoubs blieben für die Nacht dort. Vier Jahre zuvor, als Joshua im Essener Bistum in Yerushalayim gelehrt und geheilt hatte, war Maria zu Rayis Rabbi Ephraim zur Ausbildung nach Yerushalayim gekommen. Nun verwaltete Maria die Essener Grundschule in Bethanien und gab auch Unterricht.                       Marias Vater war ein verwitweter Essener Rabbi in Bethanien gewesen. Nach seinem Tode übernahm Maria, damals zwanzig Jahre alt, die Fürsorge für ihre zwei Jahre jüngere Schwester Martha und ihren sechzehnjährigen gelähmten Bruder Eliezar.
  4. Später, in ihrem dreißigsten Lebensjahr, hatte Maria den sechs Jahre jüngeren Gott-Menschen im Hof der Essener Synagoge in Yerushalayim heilen sehen. So wurde sie Augenzeugin, wie er einen Gelähmten heilte, der viel verkrüppelter war als ihr Bruder. Sie hatte Joshua gefragt, ob er Eliezar heilen könne, wenn das Alahas Wille sei. Noch am gleichen Tage war Joshua zu ihnen gekommen und heilte den Jungen. Von dieser Stunde an war Joshua ihr Vielgeliebter.
  5. Zehn Tage später hatte Joshua ihren unmittelbaren Nachbarn Simon geheilt, der jahrelang an Aussatz gelitten hatte.                      Es war die Maria, die dem Herrn Joshua die Füsse mit Myrrenbalsam gesalbt und seine Füsse mit ihren Haaren getrocknet hat, deren Bruder Lazarus lag krank darnieder. (Johannes 11:2)

 

  1. Zur großen Freude der Familie besuchten Joshua und Yiohannan sie häufig. Martha war eine geschickte Weberin und Eliezar, der nun leichte Arbeit verrichten konnte war Schneider. Bethanien lag nur eine Meile östlich des Essener Bistums von Yerushalayim. Die Reisenden fuhren morgens früh weg und erreichten ihren Bestimmungsort bei Sonnenaufgang.
  2. Begleitet von Petros, Andreas, Philippos und Nathanael, gingen Joshua und Yiohannan sogleich in den Tempel. Philippos sah Yiassounai, der neben dem Weihrauchgefäss Psalmen auf Griechisch aufsagte, und eilte zu ihm und umarmte ihn. Dann schlossen sie sich Joshua und Yiohannan an. Rayis Rabbi Ephraim kam, begleitet von Stefanos. Joshua sprach sein Gebet zum Lobpreis Alahas und der Morgengottesdienst begann. Nach dem Gottesdienst heilte Joshua Ephraim, der sich seit Tagen nicht wohl gefühlt hatte.
  3. Auf Einladung des Rayis Rabbi nahmen alle mit ihm das Frühstück ein, außer Yiassounai, der in Joshuas Zimmer ging, um sicherzugehen, dass alles in guter Ordnung war. Joshua entschuldigte sich, nachdem er eine Schale warme Milch getrunken hatte, und begab sich in sein Zimmer, wo er Yiassounai die Blumen im Tonkrug durch frischere und wohlriechendere ersetzte. Joshua tätschelte den Kopf des Jungen mit seiner rechten Hand und fragte: „Yiassounai, wie weit ist es deinem Selbst-Bewusstsein möglich, aus deinem grobstofflichen Körper zu gehen? Weißt du, was uns in der Nähe Jerikhos passiert ist?“

 

  1. „Geliebter Malpana“, sagte der Novize, „es ist mir möglich, immer auf meinen Geliebten Herrn eingestimmt zu sein. Darf ich das tun?“ (S.133) „Geliebter“ antwortete der Gott-Mensch, „ich erlaube dir es zu tun, wann immer du möchtest, wenn es dir Freude bereitet und dich nicht ermüdet. Philippos ist oft auf mich eingestimmt, ohne um meine Erlaubnis gebeten zu haben. Ich habe vor meinen Geliebten nichts zu verbergen.“

 

  1. Joshua fuhr fort: „Jetzt bin ich in mein Zimmer gekommen, um meinen Segen – engelhafte Elementale – an Ezekiel, Solomon und Yiacoub zu schicken, damit sie ihnen in ihren neuen Leben helfen. Weisst du, von wem ich rede, Yiassounai?“ Yiassounai stimmte sich auf seinen Geliebten ein und schaute mit grenzenloser Verehrung in Joshuas Augen und sagte: „Geliebter Malpana, jetzt weiss ich. Solomon nannte dich >Messias>. Alaha hat ihn inspiriert – ich sehe ihn im Gewand eines Rabbi.“ „Sei vorsichtig“, sagte Joshua, dass du ihn nicht mit deinen Gedanken beeinflusst. Solomon muss seine eigenen  Entscheidungen treffen. Ich kann Solomon als einen guten israelitischen Rabbi sehen. Kannst du ihn jetzt sehen Yiassounai?“

 

  1. „Ja, geliebter Malpana“, antwortete Yiassounai schnell, „er ist allein in einem Zimmer und weint und sagt: „Ich danke dir, Alaha, dass meine Hände nicht mit Menschenblut befleckt sind. Du hast mich vor den Verbrechen, die ich begangen hätte, bewahrt. Vergib unsere Sünden. Der Engel im weissen Gewand, den du uns geschickt hast, sagte, unsere Sünden seien vergeben. Alaha, ich weihe dir mein Herz, es ist zwar eine verblühte, übel riechende Blume. Reinige mein Herz, Herr, und nimm es an. In meinem Herzen sind die Worte, die dein Engel mir auf einen weissen Lederstreifen geschrieben gab.“
  2. Yiassounai war so bewegt von dem, was er auf einige Meilen Entfernung gesehen und gehört hatte, dass er weinte. Joshua tätschelte seinen Kopf. „Deine Tränen reinigen auch Solomons Herz. Seine aufrichtigen Tränen der Reue waschen seine Sünden Weg, doch deine Tränen geben ihm Kraft, sein Versprechen Alaha gegenüber zu halten. Jetzt ist es aber Ezekiel, der unsere Gebete und Tränen am nötigsten hat.“
  1. Als Yiassounai herausging, traf er Stefanos, der ihn gesucht hatte. Stefanos wunderte sich, warum Yiassounai weinte, doch getraute sich nicht zu fragen, was vorgefallen sei.                                                                      

 Joshua hatte Yiacoub, den Sohn Yioussoufs, gebeten, die Heiler-Jünger am Nachmittag in der Halle der Synagoge zu Unterricht zu versammeln. Sechzig kamen: zwanzig Israeliten und vierzig Essener. Im letzten Augenblick schlüpften sechs Israeliten herein.

  1. Die Apostel, der Rayis Rabbi und die sechs Nachzügler sassen auf Hockern links und rechts der Kanzel. Joshua sprach sein Verehrungsgebet zu Alaha auf Griechisch und Aramäisch und fügte dem Gebet zu: (Handschrift von Daskalos) „Und führe Du uns in der Versuchung und erlöse uns von dem Bösen!“ Matthäus 6:13

 

  1. „Meine Lieben, ihr alle“, sagte Joshua, „Alaha, der himmlische Vater, gibt allen Phänomenen des Lebens, die in einer grobstofflichen Form leben, auch allen Menschen, seinen Kindern, alles, was sie zum Leben in ihren grobstofflichen Körpern brauchen. Alaha gibt die Sonne und das Licht der Sonne und alles, was die grobstofflichen Körper benötigen, um zu leben. Er gibt auf Erden Wasser und Nahrung in Fülle. Allen lebenden Kreaturen und allen Menschen gibt er Luft zum Atmen und in dieser Luft seine Lebenskraft.

 

  1. Die heiligen Erzengel der sieben Ränge der Schöpfung erschaffen und erhalten ununterbrochen die grobstofflichen Körper aller lebenden Kreaturen. (S. 134) Sie erhalten ununterbrochen eure grobstofflichen Körper, indem sie die Nahrung, die ihr zu euch nehmt, und das Wasser und die Flüssigkeiten, die ihr trinkt, verwandeln in Fleisch und Blut und alles andere, woraus eure Körper bestehen.

 

  1. Doch der grobstoffliche Körper, indem ihr lebt, ist nicht euer wahres Selbst. In der Luft, die ihr atmet, und in allem überall ist Alahas Geist-Licht-Lebenskraft. So wie eure Körper die Materie benötigen, um erschaffen zu werden und leben zu können, so braucht eure derzeitige Persönlichkeit, das Zeit-und Ort-gebundene Selbst (welches immer eure wahres Selbst, als seinen Puls des Lebens, in sich hat)

 

  1. Alahas grösste Gabe an die Menschheit: Seine Geist-Licht-Leben-Lebenskraft. Ihr und die heiligen Erzengel, ihr alle gebraucht diese Geist-Lebenskraft, um eure psychischen und noetischen Körper, eure derzeitige Persönlichkeit, zu erschaffen.

 

  1. Ihr alle gebraucht jeden Augenblick Alahas Geist-Lebenskraft, Alahas Geist-Übersubstanz, zum unterbewussten Erschaffen von Elementalen: in-ihrer Natur-menschliche-Engel oder in-ihrer-Natur-menschliche Dämonen, die eure Persönlichkeit zusammensetzen. Wie grobstoffliche Körper Materie zum Leben brauchen, so braucht euer derzeitiges Selbst Geist-Übersubstanz zum Leben. Euer wahres Selbst, euer Seelen-Ego-Selbst, als unsterbliches göttliches Wesen, braucht nichts, um im immer währenden Leben zu SEIN und um von Zeit zu Zeit in den Welten der Existenz zu existieren.

 

  1. Doch als Bild der Geist-Seele braucht ihr jetzt Alahas Geist-Lebenskraft, um euer unsterbliches Selbst zu entfalten, um mit der Zeit eure Persönlichkeit – das kleine, schwache und sich andauernd verändernde Selbst – in ihre göttliche Natur umzuwandeln.

 

  1. Ihr alle wart die rechtmässigen Söhne Alahas im Königreich Seiner Himmel und das seid ihr auch jetzt. Ein Gleichnis wird euch helfen, dies zu verstehen.“

 

  1. Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zum Vater: „Vater, gib mir den auf mich entfallenen Teil des Vermögens!“ Da verteilte jener Hab und Gut unter sie. Kurze Zeit darauf packt der jüngere Sohn alles, was ihm gehörte, zusammen und zog in ein fernes Land; dort brachte er sein Vermögen in einem ausschweifenden Leben durch.
  1. Als er nun alles aufgebraucht hatte, entstand eine schwere Hungersnot in jenem Lande, und auch er begann Not zu leiden. Da ging er hin und stellte sich einem der Bürger jenes Landes zur Verfügung; der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten, und er hätte sich gern an den Schoten des Johannesbrotbaumes satt gegessen, welche die Schweine als Futter bekamen, doch niemand gab sie ihm. Da ging er in sich und sagte: „Wie viele Taglöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, während ich hier vor Hunger umkomme! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und ihm sagen: „Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heissen: halte mich wie einen von deinen Taglöhnern.“
  1. So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater kommen und fühlte Mitleid: er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn zu ihm: „Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heissen!“ Der Vater aber befahl seinen Knechten: “Holt schnell das beste Gewand aus dem Hause und legt es ihm an; gebt ihm auch einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füsse und das gemästete Kalb her, schlachtet es und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wieder gefunden!“ Und sie fingen an, fröhlich zu sein.
  1. Sein älterer Sohn aber war währendem auf dem Felde. Als er nun heimkehrte und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigenchöre. Da rief er einen von den Knechten herbei und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe. Der gab ihm zur Antwort: „Dein Bruder ist heimgekommen; da hat dein Vater das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wieder erhalten hat.“ Da wurde er zornig und wollte nicht ins Haus hineingehen; sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Da antwortete er dem Vater: „Du weisst: schon so viele Jahre diene ich dir und habe noch nie ein Gebot von dir übertreten; doch mir hast du noch nie auch nur ein Böcklein gegeben, dass ich mit meinen Freunden ein fröhliches Mahl hätte halten können. Nun  aber dieser dein Sohn heimgekehrt ist, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du ihm das Mastkalb schlachten lassen!“
  1. Er aber erwiderte ihm: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Wir müssen doch fröhlich sein und uns freuen! Denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren gegangen und ist wiedergefunden worden.“ (Lukas 15:11-32) (S.135)
  1. „Meine Lieben, ihr alle, der <Vater> in diesem Gleichnis ist Alaha als der El Shaddai, der Manifestierte. Der <ältere Sohn> stellt die Geist-Ego-Wesen dar, die im Feld, in der Welten der Existenz, dienen und erschaffen. Das sind gewisse Erzengelränge, die Schöpferwesen, die vor allem im höheren noetischen Zustand, im siebten Himmel, tätig sind.

 

  1. Der <jüngere Sohn>, der verlorene Sohn, ist jener Teil des Geist-Seelen- Ego, der sich inkarnierte und Mensch wurde. Das <Vermögen> des Vaters ist die Geist-Licht-Lebenskraft welche beide Söhne zu Recht zum Gebrauch beanspruchen können.

 

  1. Das <ferne Land> ist die grobstoffliche Welt der Existenz und der <Bürger jenes Landes> ist das Gesetz der Getrenntheit. Der <verlorene Sohn> ist die Persönlichkeit des Geist-Seelen-Ego und die <Schweine> sind die schlechten Elementale, die das kleine Ego-Selbst erschafft und hütet, wodurch des Vaters Vermögen, die Geist-Licht-Lebenskraft, falsch angewendet wird.

 

  1. Die Begierden und Gedanken, die dem Egoismus eines Menschen dienen, können das Geist-Seelen-Ego-Selbst, das in der Persönlichkeit aktiv ist, nicht befriedigen. Früher oder später wird das hungernde Geist-Seelen-Ego in der Persönlichkeit zu seiner El Shaddai Selbstheit… zum Vater zurückkehren.

 

  1. Das <gemästete Kalb> ist der grobstoffliche Körper des Menschen, der bestimmungsgemäß sterben wird (nicht die himmlische menschliche Form). Fleisch, Blut und Knochen können nicht in das Königreich der Himmel eintreten. Da gibt es aber noch das <beste Gewand>, das leuchtende Leben-Licht in menschlicher Form, der Körper des Geist-Seelen-Ego (wenn wir es Körper nennen können), der unsterbliche, unvergängliche Form-Körper eines Menschen in seiner göttlichen

 

  1. Alle Menschen sind selbst-bewusste Kinder des allmächtigen Alaha El Shaddai, des Manifestierten in seinem göttlichen Eins-Sein.“

 

  1. Einer der Neuankömmlinge erhob seine Hand und bat um das Wort. Joshua gab ihm ein Zeichen zu sprechen. „Rabbi“, sagte der Israelit, „was bedeuten in deinem Gleichnis <die Tagelöhner>, <die Dirnen> und <der Ring>?“
  2. Joshua antwortete: „Die <Tagelöhner> sind die Elementale, die von den Erzengeln aus Geist-Lebenskraft des El Shaddai erschaffen sind. Die <Dirnen> sind sexuelle Lust-Elementale; sie entstehen wenn die Heilige Geist-Lebenskraft in sexueller Befriedigung verzerrt wird. Die <Dirnen> sind die Lilith-Dämonen in einer Persönlichkeit.

 

  1. Der <Ring> ist das Symbol der Ewigkeit. Der verlorene Sohn, der heimkehrt zu seiner göttlichen Natur, weiss jetzt, was Zeit als Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist, und versteht das ewige Jetzt und das immer währende Leben.

 

  1. Der Vater gab den Erzengeln der noetischen Welten nie grobstoffliche Körper, da es nicht in ihrer Natur war, sich in der grobstofflichen Welt zu inkarnieren.“

 

  1. „Malpana Rabbi“, fuhr der Neuankömmling fort, „darf ich dich etwas anderes fragen, das nichts mit deiner Lektion zu tun hat?“ „Mein Lieber“, sagte Joshua, „ich weiss, was du fragen willst und dass du es nicht unterlassen kannst. Also Frage.“ „Ich möchte dich um deine Meinung bitten“, sagte der junge Israelit. „Wir bezahlen Steuern an den Tempel, eine Tempelsteuer. Und wir bezahlen Steuern an Herodes und viele andere Arten von Steuern. Ist das richtig für uns, dass wir auch an die Römer Steuern bezahlen? Bist du der Ansicht, dass wir Steuern an Cäsar bezahlen sollten?“

 

  1. „Wenn ihr die Tempelsteuern bezahlt“, sagte Joshua, „dann gebt ihr nicht Alaha, was ihr geben müsst, sondern ihr helft nur mit, die Ausgaben des Tempels zu tragen. Alaha braucht von den Menschen nichts Materielles. Alaha braucht eure Gebete nicht. Ihr braucht die Gebete. Alaha liebt euch, ob ihr je an ihn denkt oder nicht. Ihr müsst Alaha lieben und verehren, denn für euch ist es notwendig euch auf ihn einzustimmen. Liebet Alaha, das ist es, was ihr zum Leben braucht.

 

  1. Die Römer glauben, dass sie euch vor Dieben beschützen. Hier in Palästina bezahlen sie zu diesem Zweck Schwertträger. Sie bauen auch Strassen. Hast du Geld bei dir? Komm hierher, mein Lieber.“

Der Israelit war nur wenige Schritte von dem Gott-Menschen entfernt. Er stand von seinem Hocker auf und näherte sich ihm. Vier der Neuankömmlinge waren bekannte Pharisäer, Mitglieder des Sanhedrin und Zeloten Führer. Die anderen waren Sadduzäer.

  1. Hierauf gingen die Pharisäer hin und stellten eine Beratung an, wie sie ihn durch einen Ausspruch fangen könnten. Sie sandten also ihre Jünger nebst Anhängern des Herodes zu ihm, die mussten sagen: (S.136) „Malpana, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Alahas mit Wahrhaftigkeit lehrst; auch nimmst du auf niemand Rücksicht, denn du siehst die Person der Menschen nicht an. So sage uns denn deine Meinung: ist es recht, dass man dem Cäsar Steuern entrichtet, oder nicht?“ Da Joshua nun ihre böse Absicht durchschaute, antwortete er:
  1. „Was versucht ihr mich, ihr Heuchler? Zeigt mir die Steuermünze!“ Als sie ihm nun einen Denar gereicht hatten, fragte er sie: „Wessen Bild und Aufschrift ist das hier?“ Sie antworteten: „Cäsars“. Da sagte er zu ihnen: „So gebt dem Cäsar, was dem Cäsar zusteht und Alaha, was Alaha zusteht!“ Als sie das hörten, verwunderten sie sich, liessen von ihm ab und entfernten sich.
  1. An demselben Tage traten die Sadduzäer an ihn heran, die da behaupteten, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn: „Malpana, Moses hat geboten: „Wenn jemand kinderlos stirbt, so soll sein Bruder dessen Frau heiraten und für seinen Bruder das Geschlecht fortpflanzen. Nun lebten sieben Brüder bei uns; der erste, der sich verheiratet hatte, starb und hinterliess, weil er keine Kinder hatte, seine Frau seinem Bruder; ebenso auch der zweite und dritte, schliesslich alle sieben; zuletzt nach allen starb auch die Frau. Wem von den sieben wird sie nun in der Auferstehung als Frau angehören? Alle haben sie ja zur Frau gehabt.“
  1. Joshua antwortete ihnen: „Ihr seid im Irrtum, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Alahas kennt. Denn in der Auferstehung heiraten sie weder, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Alahas im Himmel. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft: habt ihr nicht gelesen, was euch darüber von Alaha gesagt worden ist, wenn er spricht: <Ich bin der Alaha Ibrahims, der Alaha Is-Shakhs und der Alaha Yiacoubs? Alaha ist doch nicht ein Alaha von Toten, sondern von Lebenden.“ (Matthäus 22:15-32)
  1. Die Neuankömmlinge verließen die Synagoge; sie murrten aufgebracht und beschwerten sich, dass dieser Essener Rabbi indirekt gesagt habe, sie sollten sich den römischen Eroberern ergeben und dienen.

 

  1. Als sie gegangen waren, sagte Joshua: „In weniger als hundert Jahren werden diese Krieg liebenden Menschen glauben, dass sie stark genug sind, um die Römer aus Palästina zu vertreiben, und sie werden den Krieg erklären. Doch sie werden besiegt werden. Es wird ein großes Blutvergießen geben und Yerushalayim wird von den Römern verwüstet werden. Die Römer werden die Tempel zerstören und an dem Ort, wo der Tempel Solomons jetzt steht, wird kein Stein auf dem andern bleiben.“ (Handschrift von Daskalos)
  1. Auf Aramäisch sagte Joshua: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde ererben! (Matthäus 5:5)
  1. Als die Heiler-Jünger auseinandergegangen waren, kamen Joshua, Ephraim und die Apostel im Wohnzimmer des Bistums zusammen.
  1. „Meine Geliebten“, sagte Joshua, „in werden als drei Jahren werden diese vier Pharisäer, zusammen mit israelitischen Rayis Rabbis und Schriftgelehrten, meine Worte vor dem Sanhedrin gebrauchen, um mich zu verurteilen. Rayis Rabbi Kaiaphas und die von ihm ernannten Richter des Sanhedrin, ebenfalls Pharisäer, werden mich zum Tode verurteilen. Sie werden es nicht wagen, mich im Tageslicht zu verhaften, doch einer von euch wird mich verraten und sie in der Dunkelheit der Nacht an unseren Ort des Gebetes und der Ruhe bringen.

 

  1. Sie werden mich der Gotteslästerung beschuldigen, weil ich mich Sohn Alahas nenne. Spät in der gleichen Nacht werden sie mich vor Herodes bringen und sagen, dass ich mich <König> nenne. Das wird Herodes‘ Zorn auf mich anheizen. Früh am Morgen werde ich vor den römischen Statthalter gebracht werden. Sie werden meine Kreuzigung verlangen. Pilatus wird mich ihnen übergeben. Römische Schwert- und Speerträger und die Urteilsvollstrecker des Sanhedrins werden meinem Körper viele Verletzungen und blutende Wunden zufügen und sie werden ihn kreuzigen.

 

  1. Mein grobstofflicher Körper wird am Kreuz zu Tode bluten. Gute Menschen, die meine Predigten gehört hatten, Freunde des römischen Statthalters, werden meinen toten Körper vom Kreuz herunternehmen und ihn in ein Felsengrab legen und den Eingang mit einem Stein verschließen.

 

  1. In drei Tagen werde ich meinen Körper von seinen Wunden heilen. Ich werde ihn auferstehen lassen und wieder in ihm leben. Die Male an meinen Händen und Füssen und die Wunde in meiner Seite werden bleiben und meine Jünger überzeugen, dass sie mich wahrhaftig sehen und mit mir sprechen.

 

  1. (S. 137) Geliebter Rayis Rabbi Ephraim“, sagte Josua, „warum siehst du mich mit solchem Kummer an? Für diese Stunde bin ich in die Welt gekommen. Dass ich euch lehre, dass das Fleisch, der grobstoffliche Körper, nicht euer wahres Selbst ist. Der grobstoffliche Körper lebt für einige Jahre und stirbt. Aber ihr, die Geist-Seelen-Egos, seid das Leben. Ihr seid das immer währende Leben.“

 

  1. Ich aber sage euch, meinen Freunden: fürchtet euch nicht von denen, die den Leib zwar töten, danach aber euch nichts weiter antun können! Ich will euch aber angeben, vor wem ihr euch zu fürchten habt: fürchtet euch vor dem, der die Macht besitzt zu töten und dann auch noch in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch: vor diesem fürchtet euch! (Lukas 12:4-5)

 

  1. „Mein geliebter Ephraim“, sagte Joshua, „ich bin die Auferstehung und das Leben und werde das beweisen. Der Sohn Alahas, als der Menschensohn, muss den Menschen beweisen, dass das Geist-Seelen-Ego unsterblich ist. Alles was ich gesagt habe, wird geschehen. Ich bitte dich in Frieden zu sein und den Essenern zu helfen, ihre Ruhe zu bewahren. Die Auferstehung meines Körpers wird für mich als Menschensohn mein Triumph über den Tod sein. Und jetzt, meine Lieben, lasst uns unser Gebet zum Lobpreis Alahas, unseres himmlischen Vaters, singen.“(Handschrift von Daskalos)

 

  1. Dein Wille geschieht in den Himmeln wie auf Erden. Vor dem Sonnenaufgang, am nächsten Tag, ging Joshua in den Tempel, wo er Yiassounai fand, der aus dem einundfünfzigsten Psalm Davids auf Griechisch rezitierte: „Sei mir gnädig, oh Gott, nach deiner Güte.“                                                       Joshua tätschelte Yiassounai den Kopf und ging direkt ins Allerheiligste durch den schweren, gelben Vorhang hindurch, ohne ihn aufzuheben. Yiassounai hatte oft gesehen, wie der Gott-Mensch dies tat. Ephraim, Yiohannan, Petros, Andreas, Philippos, Nathanael und die zwei Yiacoubs waren Joshua in den Tempel zum Morgengottesdienst zur Lobpreisung Alahas gefolgt. Nach dem Gottesdienst bat Joshua Yiacoub, den Sohn Yioussoufs, die Heiler-Jünger am Nachmittag in die Synagoge zum Unterricht zu bestellen.

 

  1. Im Hof des Essener Tempels waren über zweihundert Kranke, zumeist Israeliten, mit ihren Verwandten. Sie waren gekommen, um Heilung zu finden. Einer der Pharisäer, die am Vortag in der Synagoge gewesen waren, kam mit einem verkrüppelten Mann, dessen rechtes Bein verkümmert und viel kürzer als das linke war. Joshua heilte ihn und alle andern. Er schenkte dem Pharisäer keine Beachtung. Als Joshua in das Wohnzimmer des Bistums kam, wartete dort der Pharisäer auf ihn. Joshua begrüßte ihn liebevoll und fragte, weshalb er gekommen sei.

 

  1. Der Pharisäer antwortete, er sei gekommen, um ihn zu warnen, dass der Sanhedrin ihn öffentlich beschuldige, ein Anführer von Dämonen zu sein, der Körper heile, um Seelen zu fangen. Privat verurteile ihn der Sanhedrin, weil er in seinen Lehren das Mosaische Gesetz breche. Der Pharisäer sagte: „Der Sanhedrin, betrachtet die Römer als Eroberer und Feinde und will sie aus unserem gesegneten Land hinauswerfen. Doch du nennst sie unsere Brüder und die Kinder Alahas und akzeptierst ihre Anwesenheit hier. Junger Essener, du lieferst uns an die Römer aus, wenn du das Bezahlen der Steuern an Cäsar als rechtmäßig annimmst.“ (S. 138)

 

  1. Die Stimme des Pharisäers wurde mit seinem Zorn lauter. „Moses sagte <Auge um Auge, Zahn um Zahn>. Du sagst: <Wer dich auf die Wange schlägt, dem halte die andere hin>. Sollen wir die Römer bitten, uns zu schlagen? Ist es das was du sagst? Du bist verrückt. Der Sanhedrin hat bereits entschieden, dich zum Wohle unserer Nation zu töten. Ihr Essener seid auch Israeliten. Was bist du? Wie kommst du als Israelit dazu, in deinen Lehren die Versklavung durch die römischen Götzenanbeter gutzuheißen?“

 

  1. Joshua sagte zu ihm: „Edler Israelit, im Laufe der Zeit haben viele Nationen andere Nationen besiegt, weil sie schwächer an Waffen und im Umgang mit Waffen waren. Assyrer, mit ihren mächtigen Königen, die Perser, die Griechen – wo sind sie jetzt? Jetzt sind die Römer die Eroberer und regieren über viele Nationen, die in der Vergangenheit über andere regiert haben. Was der Sanhedrin plant, wird in einem Blutbad und in der Zerstörung Yerushalayims enden.

 

  1. Ich bin nicht auf diese Welt gekommen, um die Gewalt zu fördern, sondern um den Menschen vor dem Menschen zu schützen, vor der Gewalt, die sie einander zufügen.

 

  1. Ich bin gekommen, um die Seelen-Persönlichkeit des Menschen vor den in-ihrer-Natur-menschlichen-Dämonen zu erretten, die, wenn sie vom Menschen erschaffen werden, eine schlechte derzeitige Persönlichkeit zur Folge haben.“

 

  1. „Junger Essener Rabbi“, sagte der Pharisäer, „die Essener und viele Israeliten nennen dich den <Mshiha>. Bist du der Mshiha?“ Der Gott-Mensch antwortete: „ ICH BIN, der ICH BIN. ICH BIN der Mshiha.“                                                  Diese Worte erzürnten den Pharisäer. Er beschimpfte Joshua auf Aramäisch und ging murrend hinaus.

 

  1. Zum Nachmittagsunterricht kamen vier andere Pharisäer. Nachdem Joshua die Heiler-Jünger einige Übungen gelehrt hatte, bat ein Essener Jünger Joshua, über das Sepher Yetzirah, die Schöpfung des Kosmos, die Welten der Existenz und die Natur des Menschen zu reden, wie er das in K’far Nahum getan hatte.

 

  1. „Alaha“, sagte Joshua, „die absolute Wirklichkeit, die absolute unendliche Seinsheit, die absolute unendliche Selbstheit, drückt die Schaffensfreude aus, Sich in Sich selbst zu manifestieren, in Seiner Allgegenwart, in Seinem unendlichen, grenzenlosen Raum-Selbst. Dies bewirkt, dass in den göttlichen Wesen, bekannt als Fürstentümer, Seine Schaffensfreude mitschwingt. Geist-Übersubstanz-Lebenskraft fließt jederzeit aus Seinem Selbst und aus diesen göttlichen Wesen aus. Die Fürstentümer, die mit Alahas Schaffensfreude zur Manifestation mitschwingen, teilen sich ihrer Natur entsprechend in Erzengelränge ein.

 

  1. Im göttlichen Plan ist das Gesetz der Manifestation für alles Existierende die Dualität im EINEN. Nehmen wir, als Beispiel, eine gerade Linie. Jede Linie hat immer zwei entgegensetzte sichtbare Endpunkte und eine unsichtbare Mitte. Jedes Phänomen des Lebens ist wie eine Linie, auf der seine Dualität sichtbar und nachvollziehbar ist. In jeder Kreatur und in allem, was existiert, ist Alaha immer die Mitte.

 

  1. Dieses Gesetz ist in der ganzen Schöpfung zu sehen, in allem, was in allen Welten der Existenz existiert und als Phänomen des Lebens lebt: in den grobstofflichen Welten, den ätherischen Welten, in den Welten der Emotionen oder psychischen Welten, in den Welten der Gedanken oder noetischen Welten und in noch höheren Welten.

 

  1. In den Welten der Existenz gelten folgende Gesetze: das Gesetz der Dualität, das Gesetz des dauernden Wechsels (Bewegung als Wachstum) und das Gesetz der Geist-Lebenskraft.

 

  1. Im grenzenlosen Raum – eine mysteriöse Natur Alahas – ist Seine Schaffensfreude, Sich in Sich selbst zu manifestieren. Das ist die EINE Wirklichkeit in der Dualität: Alaha und der göttliche Plan. Wenn sich Alaha im Einklang mit Seinem göttlichen Gesetz der Dualität manifestiert, wirkt Er als El Shaddai (Logos) und als Shekhinah (Heiliger Geist).

 

  1. Im Raum ist Alaha die unsichtbare Mitte des Symbols der Linie. Die dualen Endpunkte auf den entgegengesetzten Seiten sind die Maha-Els (Michaels) und die Kha-vir-Els (Gabriels), die Herren des Geist-Feuers, der Hitze, und die Herren der Geist-Flüssigkeiten, des Wassers.
  1. Die Dualität des Geist-Feuers ist die Feuer-Flamme und das ätherische Licht, das sichtbar wird, wenn Feuer brennbares Material entzündet. Das Geist-Feuer ist der grenzenlose Ozean im Raum, der Herrschaftsbereich des Erzengelranges der Maha-Els, die das rote Licht manifestieren. (S. 139)
  1. Die dem Feuerelement entgegengesetzte Existenzform der Geist-Lebenskraft, ist der grenzenlose Ozean der Geist-Flüssigkeiten. Die Dualität dieser Geist-Lebenskraft ist die Kälte (Wasserstoff) und Wasser. Dieser grenzenlose Geist-Ozean der Geist-Flüssigkeiten ist der Herrschaftsbereich des Erzengelranges der Kha-vir-Els, die das blaue Licht manifestieren.    

                                     ALAHA                                        I________________I_________________I GEIST-FEUER          GEIST-FLÜSSIGKEITEN MAHA-ELS                 KHA-VIR-ELS

  1. Wenn die Maha-Els und die Kha-vir-Els ihre Geist-Kräfte verbinden, erschaffen sie den dritten grenzenlosen Ozean der Geist-Lebenskraft-Übersubstanz, in dem der Erzengelrang der Ra-pfa-Els zusammen mit den Maha-Els und den Kha-vir-Els Luft-Lebenskraft und Energie und letztlich die Materie erschaffen. Die Ra-pfa-Els manifestieren violettes Licht.
  1. Die Geist-Licht-Lebenskraft, die die Schöpferwesen, die heiligen Erzengel, benutzen und die auch Alaha El Shaddai und Alaha Shekhinah benutzen, erscheint in den Welten der Existenz in vielen Graden der Leuchtkraft und der Helligkeit.
  1. Die Schwingungen des Geist-Lichts erzeugen Klänge, deren Symbole Buchstaben sind, die in jeder Sprache der Menschen oder der Erzengel benutzt werden. Die hauptsächlichsten Klang-Symbole sind Aleph, Mem und Shin. (Handschrift von Daskalos)

 

  1. Diese Klang-Symbole werden von den Erzengeln benutzt, um Töne (für das menschliche Ohr unhörbar) zu erzeugen und damit in den Welten der Existenz die Elemente von Feuer, Wasser und Luft zu erschaffen. Die Luft ist der Ausgleicher zwischen den entgegengesetzten Elementen Feuer und Wasser. Diese Elemente können auch direkt vom Heiligen Geist kommen.
  1. Mit diesen hauptsächlichen Klang-Symbolen bildet Alaha die zweiundzwanzig Buchstaben, indem er sie formte, ab wägte und zusammenstellte. Jeder Mensch, jedes lebende Wesen und alles Existierende hat einen Namen, der aus Buchstaben, aus KlangSymbolen, zusammengestellt ist.
  1. Ein Mensch kann diese Klang-Buchstaben aussprechen, indem er Luft an fünf Stellen hörbar modifiziert: in der Kehle, im Mund, mit der Zunge, den Zähnen und den Lippen. Aus den drei Licht-Geist Ozeanen gehen Feuer, Wasser und Luft als duale Kräfte hervor, männlich und weiblich.
  1. Die drei Welten der Existenz sind die grobstoffliche Welt mit ihrem ätherischen Doppel, die sogenannten psychischen Welten mit ihren ätherischen Doppeln, und die noetischen Welten mit ihren ätherischen Doppeln. In diesen drei <weltlichen> Welten der Existenz sind die sechs Universen oder die sechs Himmel.
  1. Der siebente Himmel ist göttlich. Es ist der höhere noetische Zustand, die Welt der Allweisheit Alahas, die Welt der unveränderlichen Gesetze und Prinzipien Alahas. Dieser siebte Himmel ist der Herrschaftsbereich der heiligen Erzengelränge, der Schöpferwesen. Menschen können erst in den siebenten Himmel eintreten, nachdem sie als Geist-Seelen-Ego ins Eins-Sein mit dem El Shaddai Alaha gelangt sind.
  1. Um in den siebten Himmel eintreten zu können, muss ein Mensch sein kleines Selbst reinigen, sich von seinem dämonischen Egoismus befreien und sein Zeit-und Ort-gebundenes Selbst in sein wahres Sein-Selbst umwandeln, indem er in sich Selbst-Überbewusstsein, sein Seelen-Bewusstsein entfaltet.
  1. Das kann erreicht werden, wenn ein Mensch seine göttliche Natur des Willens und des Beobachtens dazu benutzt, den grobstofflichen Körper und sein ätherisches Doppel und die Energiekräfte in ihnen zu erforschen und dadurch Meister über seinen grobstofflichen Körper und sein ätherisches Doppel zu werden. In gleicher Weise muss er Meister über seinen psychischen und seinen noetischen Körper werden, indem er sich ihrer bewusst wird, ihre Natur erforscht und sie selbst-bewusst benutzt. Somit muss der Mensch Meister über seine drei Körper, über seine Empfindungen, Emotionen und Gedanken werden. Dann wird er Meister seines Schicksals.

 

 

 

 

 

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