Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 3. Juli – Bestrafung
Bestrafung Denken Gerechtigkeit
Strafe ist eine Vorstellung, über welche die Menschheit langsam hinauswächst. Tolstoi
Vergessen wir nicht, dass der Wunsch, zu bestrafen, ein sehr tief stehendes, animalisches Gefühl ist, das es zu unterdrücken gilt und das nicht in unsere Realität gehört. Tolstoi
Die Todesstrafe ist ein deutlicher Beweis dafür, dass unsere Gesellschaftsordnung weit davon entfernt ist, christlich zu sein. Tolstoi
Andere zu bestrafen ist dasselbe, wie Holz auf das Feuer zu legen. Jedes Verbrechen enthält seine Strafe bereits in sich, die grausamer und gerechter ist als die vom Menschen ausgedachten Strafen. Tolstoi
Jede Bestrafung fusst nicht auf der Logik oder einem Gerechtigkeitsempfinden, sondern auf dem Wunsch, denen Böses anzutun, die uns oder einem anderen Böses angetan haben. Tolstoi
Künftige Generationen werden über alles, was die heutigen Strafeinrichtungen und das Strafgesetz betrifft, ähnlich denken wie wir über Kannibalismus oder Menschopfer für heidnische Götter. „Wie konnten sie nur die Nutzlosigkeit und Grausamkeit ihres Tuns nicht erkennen?“ werden unsere Nachkommen sagen. Tolstoi
Des Mystikers Sicht: Wir sehen die Bedeutung vom Guten und Bösen als Phänomene in Zeit und Ort, als Zustände von kleiner Bedeutung, wie Wellen auf der Oberfläche des Ozeans.
Wir als Wahrheistsforscher werden nicht auf Gut und Böse um uns herum achten, indem wir auf die Bestrafung des Bösen hoffen und auf die Belohnung dessen was wir das Gute nennen. Wir haben darauf zu achten, dass wir im Gleichgewicht sind. Wir sollten uns freuen, wenn die Menschen die Nichtigkeit der Zeit- und Ort-Welt und deren Erfahrungen erkennen und lernen diese zu überwinden.
Wir werden keine guten oder bösen Menschen sehen, sondern Menschen die versuchen sich zu entwickeln.
Menschen, die auf demselben Pfad sind wie wir. Ihre Schritte sind wie die unsrigen, sie gehen bergauf und ihre Füsse werden müde, wie die unsrigen. Der geliebte Christus sagte: „Richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden; Verdammt nicht, und ihr werdet nicht verdammt werden; vergebt, und euch wird vergeben werden.“ (Lukas: 6:37) Während wir uns in der materiellen Welt befinden, sind wir den gleichen Bedingungen ausgesetzt wie die anderen Menschen und wir können nicht behaupten, dass wir nicht in Gefahr seien, wenn wir uns auf die gleiche Weise verhalten. An erster und vorderster Stelle sehen wir das Gute und Böse als Zeit- und Ort-Bedingungen und als gewisse Verhaltensweisen von Wesen in verschiedenen Phasen der Entwicklung. Daskalos