Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 30. Januar – Das Böse nicht vergelten
Wenn die Menschen in alter Zeit einen Bären erlegen wollte, befestigten sie einen schweren Baumstamm über einem Topf Honig. Der Bär schob den Stamm beiseite, um den Honig zu lecken. Der Baumstamm schwang zurück und traf den Bären.
Der Bär fing an zu brummen und schob den Stamm stärker weg, doch dieser schwang wieder zurück und traf ihn noch stärker. Das ging so weiter, bis der Baumstamm den Bären tötete. Der Mensch tut dasselbe, wenn er Böses, das andere ihm antun, mit Bösem vergilt. Ist der Mensch nicht klüger als der Bär? Tolstoi
Des Mystikers Sicht: „Oft habe ich gesagt, daß keiner nach seinem Tod sich in eine Hölle oder in ein Paradies begeben wird, in der oder in dem er sich nicht bereits zu Lebzeiten befindet. Was bringen uns denn alle diese Illusionen? Versuchung! Habt ihr euch einmal überlegt, was „Versuchung“ bedeutet? Ist Versuchung ein Dämon? Nein, es ist ein Zustand. Und ER hat nicht gesagt: „Führe uns nicht in Versuchung!“ Seine Worte hießen vielmehr: „Und laß nicht zu, daß wir in Versuchung geraten! Und befreie uns von dem Bösen!“ Dazu müssen wir verstehen, was „Böses“ ist. Was ist „Versuchung“? Wir stehen unter der Macht unserer Gefühle, unserer Wünsche, unserer Schwächen. Und ER sagte: „Betet und wachet!“, das heißt: paßt auf, gebt acht, untersucht, damit ihr nicht in Versuchung geratet!
Das tun wir durch die Introspektion, die Innenschau, wo wir unsere göttliche Natur ausüben, und betrachten, wie wir uns verhalten. Und dabei verändert sich unser Wert-Empfinden. Denn solange wir das nicht tun und üben, werden wir gar nicht wünschen, das sogenannte „Böse“ loszuwerden und die Veränderungen zu erkennen, die durchzuführen sind. Veränderungen wozu? Veränderung der derzeitigen Persönlichkeit, um zu erkennen, daß darin und dahinter unser wahres Selbst steht. Und das ist die letzte Illusion.
Verliert ihr dabei etwas? Indem ihr euch in der Persönlichkeit findet und dabei die Persönlichkeit reinigt und befreit, von den Illusionen, dem „Bösen“ und den Schwächen, – was voraussetzt, daß ihr diese Schwächen erst einmal zugebt – könnt ihr sie dann los werden, die Schwächen, die Dinge, die wir uns als Böses gestehen? So oft höre ich, daß Menschen klagen: Ja ich möchte schon, aber mein Wille ist nicht stark genug. Was Dümmeres gibt es nicht! Die wollen die Veränderung nicht machen. Es ist eine Frage der Entscheidung. Und ihr verliert nichts dabei. Ihr gewinnt alles dabei. Und ihr gelangt zu dem, was ich „Selbsterkenntnis“ nennen möchte.“ Aus d. Vortrag von Daskalos 7.10.1993
Joshua: „Ich bin Mensch geworden im Einklang mit Alahas Willen und aus meinem eigenen freien Willen, um die Menschen zurück zu Alaha zu führen, um alle Menschen zurück zu ihrer Göttlicher Natur zu führen.“ Joshua 19/55 – Daskalos