Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 20. Januar – Nach dem Tod
Lebendigkeit und Lebensende Gegenwart
Tod und Geburt sind zwei Grenzen, hinter denen etwas Ähnliches verborgen
liegt. Tolstoi
Tod, als Vernichtung eures Ego-Selbst, eurer Persönlichkeit, ist unmöglich, denn das Ego-Selbst ist unsterblicher Geist. Joshua
Wenn du darüber nachdenkst, was deine Seele nach dem Tod erwartet, dann denke auch darüber nach, was deiner Seele vor deiner Geburt geschah. Wenn du vorhast, irgendwohin zu gehen, bist du auch von irgendwoher gekommen. Tolstoi
Des Mystikers Sicht: Aus dem 26. Kapitel. Joshua: „Der Mensch fürchtet den Tod, weil er in der Illusion lebt, dass er der grobstoffliche Körper ist, und dieser Körper muss früher oder später vergehen.
Meine Geliebten, Kinder Alahas, Bild und Ebenbild unseres himmlischen Vaters, wacht auf, erkennt die immer währende Wirklichkeit.
Ihr seid nicht eure grobstofflichen Körper. Ihr seid nicht nur Fleisch, Knochen, Blut, Haut und Haar. Sogar die Tiere haben das alles. Doch ihr seid selbst-bewusste Wesen und kein Tier ist das. Jeder Mensch SOLLTE und KANN in seinem Bewusstsein seine göttliche Natur, das Geist-Seelen-Ego-Selbst, entfalten.
Die meisten Menschen leben nicht selbst-bewusst, sondern unterbewusst in ihren grobstofflichen Körpern. Doch durch den richtigen Gebrauch der Geist-Übersubstanz, des kostbarsten Geschenkes, das Alaha dem Menschen gegeben hat, kann ein Mensch das Unterbewusstsein seiner Persönlichkeit zum Bewusstsein und zum Selbst-Bewusstsein und mit der Zeit zum Selbst-Überbewusstsein entwickeln.
Und auf diese Weise verwandelt er sein kleines Selbst in sein wahres Selbst, sein göttliches, unsterbliches, immer währendes Geist-Seelen-Ego-Selbst. Der erste Schritt besteht darin, dass ihr lernt, euch während einer vorbestimmten gewissen Zeitspanne auf einen grobstofflichen Gegenstand zu konzentrieren. Später könnt ihr euch auf eine Tugend konzentrieren. Nachdem ihr euren Geist einigermaßen unter Kontrolle habt, lernt ihr im zweiten Schritt, euren Geist, euer Denken während einer vorbestimmten Zeit völlig still und leer zu halten.
Im dritten Schritt gilt es, etwas genau anzusehen, eure göttliche Fähigkeit des Beobachtens anzuwenden. Beachtet sorgfältig die Form, die Größe, die Struktur und die Farbabstufungen. Dann schließt ihr eure materiellen Augen und visualisiert es klar: die Form, die Größe, die Struktur und die Farbgebung. Während einer vorbestimmten Zeitspanne seht ihr den Gegenstand klar mit den geistigen Augen.
Der vierte Schritt ist eine Meditation über das Leben, über Alaha, wobei ihr jeden anderen Gedanken aus eurem Geiste verbannt. Wer meditiert, muss seine Begierden, seine Emotionen und seine Gedanken sehr genau prüfen und untersuchen.
Visualisieren – nicht unkontrollierte Einbildung oder Phantasie – ist der goldene Schlüssel, der die Tore zum Erfolg in der grobstofflichen Welt und die Tore zum Königreich der Himmel öffnet. Nach ernsthafter und geduldiger Übung, während einer langen Zeit, werdet ihr eines Tages mühelos euer Selbst, furchtlos und selbst-bewusst, außerhalb eures grobstofflichen Körpers finden und dann werdet ihr verstehen, dass ihr nicht euer Körper seid.
Ihr werdet wissen, dass der Tod und die Auflösung des Körpers nicht die Vernichtung eures persönlichen Selbst ist.
Nach dem Tod eures grobstofflichen Körpers werdet ihr euch in eurer <Käfig-Hölle> oder in eurem <Käfig-Paradies>, eingeschlossen in den Elementalen – in den menschlichen-Dämonen oder menschlichen-Engeln – die ihr auf Erden erschaffen habt, wieder finden auf der psychischen Ebene Alahas, die eine andere von den heiligen Erzengeln erschaffene Welt ist.
Wenn ihr regelmäßig meditiert, beobachtet und visualisiert, werdet ihr in eurer Persönlichkeit den Denker, den geschickten Meister des Denkvermögens, entdecken, den mächtigen Menschen-Gott, der fähig ist, jeglichen grobstofflichen Gegenstand aus Geist-Lebenskraft zu materialisieren.“
Ein israelitischer Rabbi fragte den Gott-Menschen: „Malpana Rabbi, gibt es unter deinen Jüngern welche, die außer körperliches Selbst-Bewusstsein erlangt haben?“ Joshua antwortete: „Ja, neun Jünger, die hier anwesend sind, können ihre grobstofflichen Körper selbst-bewusst und willentlich verlassen und entfernte Orte besuchen. Sie können auch zu den psychischen und noetischen Ebenen reisen.
Dann gibt es in Bethsaida sechs weitere, in Yerushalayim fünfzehn und in Emmaus zwei, die ihre Körper verlassen und sich weit weg begeben können. Ein sechzehnjähriger Novize, der in Yerushalayim lebt, ist im Geist hier mit uns an meiner Seite und lauscht meinen Lehren.
Zwei israelitische Rabbis in Yerushalayim und sechs Beduinen können ihre Körper ebenfalls selbst-bewusst und willentlich verlassen. Selbstverständlich gibt es noch viele weitere auf der ganzen Erde und auch in der Vergangenheit gab es viele.
Durch die Erweiterung oder Ausdehnung seines Selbst-Bewusstseins ist es einem Menschen möglich, außer körperliche Erfahrungen zu machen und andere Orte auf Erden zu besuchen, während er in seinem materiellen Körper bleibt.
Durch die gleichzeitige Ausdehnung seines Selbst-Bewusstseins an verschiedene Orte, während er gleichzeitig selbst-bewusst in seinem grobstofflichen Körper bleibt, lebt er als menschlicher Gott selbst-überbewusst.
Ein Mensch als Geist-Seelen-Ego-Selbst, als unsterbliches Wesen, in der Welt der Getrenntheit auf dieser Erde, lebt ein Doppelleben. Er lebt als latentes Geist-Seelen-Ego-Selbst, das einer kleinen Widerspiegelung seines Selbst in den Körpern, welche die heiligen Erzengel und Alaha zu diesem Zweck erschaffen haben, vorübergehend Leben gibt. Doch diese Widerspiegelung der Geist-Seelen-Wesenheit seines wahren Ego wird zu ihrer immer währenden göttlichen Natur zurückkehren.
Somit ist dieses kleine Ego-Selbst auch ein selbst-bewusstes unsterbliches Wesen, ein Teil seiner wahren Geist-Seele, seines latenten Ego-Selbst.“
Dann trug er ihnen wiederum das Gleichnis vom verlorenen Sohn vor und erläuterte es. Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zum Vater: „Vater, gib mir den auf mich entfallenen Teil des Vermögens!“ Da verteilte jener das Hab und Gut unter sie. Kurze Zeit darauf packt der jüngere Sohn alles, was ihm gehörte, zusammen und zog in ein fernes Land; dort brachte er sein Vermögen in einem ausschweifenden Leben durch.
Als er nun alles aufgebraucht hatte, entstand eine schwere Hungersnot in jenem Lande, und auch er begann Not zu leiden. Da ging er hin und stellte sich einem Bürger jenes Landes zur Verfügung; der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten, und er hätte sich gern an den Schoten des Johannesbrotbaumes satt gegessen, welche die Schweine als Futter bekamen, doch niemand gab sie ihm.
Da ging er in sich und sagte: „Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, während ich hier vor Hunger umkomme! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; halte mich wie einen von deinen Tagelöhnern.“
So machte er sich denn auf den Weg zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater kommen und fühlte Mitleid; er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn zu ihm: „Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!“
Der Vater aber befahl seinen Knechten: „Holt schnell das beste Gewand aus dem Hause und legt es ihm an; gebt ihm auch einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb her, schlachtet es und lasst uns essen und fröhlich sein!
Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden!“ Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Sein älterer Sohn aber war währendem auf dem Felde. Als er nun heimkehrte und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigenchöre. Da rief er einen von den Knechten herbei und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe. Der gab zur Antwort: „Dein Bruder ist heimgekommen; da hat dein Vater das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wieder erhalten hat.“ Da wurde er zornig und wollte nicht ins Haus hineingehen; sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Da antwortete er dem Vater:
„Du weißt: schon viele Jahre diene ich dir und habe noch nie ein Gebot von dir übertreten; doch mir hast du noch nie auch nur ein Böcklein gegeben, dass ich mit meinen Freunden ein fröhliches Mahl hätte halten können. Nun aber dieser dein Sohn heimgekehrt ist, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du ihm das Mast Kalb schlachten lassen!“
Er aber erwiderte ihm: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Wir mussten doch fröhlich sein und uns freuen! Denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren gegangen und ist wiedergefunden worden.“ (Lukas 15:11-32)
„In diesem Gleichnis“, sagte Joshua, „ist der <Vater> Alaha, unser himmlischer Vater. Die <Söhne> sind die Geist-Wesen in Seinem Eins-Sein. Das <Vermögen> des Vaters ist das Leben-Licht und die Geist-Übersubstanz.
Der <verlorene Sohn> ist die Widerspiegelung eures Geist-Seelen-Ego-Selbst, das freiwillig Mensch geworden ist. Die <Dirnen> stellen die Verschwendungssucht im Leben dar. Die niederen Elementale im Menschen, die aus Alahas Gabe der Geist-Substanz erschaffen wurden, sind die <Schweine>.
Das <gemästete Kalb>, das geschlachtet wird, ist der grobstoffliche Körper, und der <Ring> symbolisiert die Ewigkeit. Höchst liebevoll und barmherzig erwartet Alaha, unser himmlischer Vater, die Rückkehr seines verlorenen Sohnes.“
Damit endete Joshua den Vortrag und ging mit Yiohannan und Simon in den Tempelhof, wo er alle heilte, die zu ihm gekommen waren. Er vergab ihre Sünden, stellte ihre Gesundheit wieder her und gab ihnen seinen Segen. Aus dem 26. Kapitel /Joshua
Aus dem Buch: Joshua Immanuel der Christus: Sein Leben auf Erden und seine Lehre
Dr. Stylianos Atteshlis – bekannt als Daskalos
Herausgeber: The Stoa Series P.O.Box 8347, 2020 Nicosia – ISBN 9963-8162-3-1