Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 6. Februar – Wünsche
Die Sinneslust ist der verzehrendste aller Triebe. Dieser Trieb lässt nie stillen, denn ja mehr er befriedigt wird, desto stärker wird er. Tolstoi
Bedenke, wie leidenschaftlich du dich früher nach vielem gesehnt hast, das du jetzt hasst oder verachtest. Erinnere dich, wieviel du dabei verloren hast, deine früheren Wünsche möglichst zu befriedigen. Dasselbe könnten die Wünsche, die dich beseelen, bewirken. Strebe danach, deine jetzigen Wünsche zu zähmen und zu beruhigen; das ist äusserst nützlich und sehr wohl erreichbar. Tolstoi
Unsere Wünsche sind wie kleine Kinder: je mehr man ihnen nachgibt, umso anspruchsvoller werden sie. Chinesisch
Des Mystikers Sicht: Das Wünschen hat kein Ende. Das bedeutet, wir jagen der Befriedigung hinterher und sind nie befriedigt. Es folgt Unzufriedenheit und das ist die schlimmste Krankheit. Daskalos
Niemals von Wilhelm Busch
Wonach du sehnlichst ausgeschaut,
Es wurde dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut:
Jetzt hab ich endlich Frieden!
Ach, Freundchen, rede nicht so wild,
Bezähme deine Zunge!
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
Kriegt augenblicklich Junge.