Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 21. August – Beten
Eine Stunde ehrlichen, ernsthaften Nachdenkens ist wertvoller als mit leeren Worten zugebrachte Wochen. Tolstoi
Mit einem fruchtbaren Gebet wird der Boden in deinem Bewusstsein bereitet, den Sinn des Lebens zu verstehen; diesen Zustand kannst du in den besten Augenblicken deines Lebens erfahren. Tolstoi
Kindergebetchen von Joachim Ringelnatz
Erstes: Lieber Gott, ich liege
im Bett. Ich weiß, ich wiege
seit gestern fünfunddreißig Pfund.
Halte Pa und Ma gesund. Ich bin ein armes Zwiebelchen, nimm mir das nicht übelchen.
Zweites: Lieber Gott, recht gute Nacht,
ich hab noch schnell Pipi gemacht,
damit ich von dir träume.
Ich stelle mir den Himmel vor
wie hinterm Brandenburger Tor
die Lindenbäume. Nimm meine Worte freundlich hin, weil ich schon so erwachsen bin.
Drittes: Lieber Gott mit Christussohn, ach schenk mir doch ein Grammophon. Ich bin ein ungerzognes Kind, weil meine Eltern Säufer sind. Verzeih mir, daß ich gähne. Beschütze mich in der Not, mach meine Eltern noch nicht tot und schenk der Oma Zähne.