Aus dem Tolstoi Kalender der Weisheit – 24. Oktober – Mitgefühl
Die Grundlage des Weltfriedens ist das Mitgefühl. Dalai Lama
Wahres Mitgefühl beginnt erst, wenn du dich in die Haut der Leidenden versetzt und das Leiden wirklich fühlen kannst. Tolstoi
Wären die Grundlagen des Lebens nicht für alle gleich, könnten wir uns das Mitgefühl nicht erklären, das wir in der Tat füreinander empfinden. Tolstoi
Der wahre Geistliche fühlt immer etwas höheres als Mitgefühl. Friedrich von Schlegel
Des Mystikers Sicht: Aus dem Buch: Joshua Immanuel der Christus: Sein Leben auf Erden und seine Lehre – Dr. Stylianos Atteshlis – bekannt als Daskalos – Herausgeber: The Stoa Series P.O.Box 8347, 2020 Nicosia – ISBN 9963-8162-3-1
1. In ihm (im Gott-Menschen Joshua Immanuel dem Christus) ist das Leben und das Leben ist das Licht (die Selbstheit) der Menschheit. Und das Licht scheint in der Finsternis (im menschlichen Unwissen), und die Finsternis hat es nicht erfasst. (vgl. Johannes 1:4-5)
2. Wer war, wer jetzt ist, und wer in alle Ewigkeit als menschliches SEIN wird, ist Joshua, der Menschensohn. Und was war, was jetzt ist, und was in Ewigkeit sein wird, ist Joshua, der Gottessohn.
3. War Joshua als Person nur ein menschliches Wesen, das vor zweitausend Jahren während der kurzen Zeit von dreiunddreißig Jahren lebte, das gekreuzigt wurde, verschied und in Vergessenheit geraten ist?
4. Joshua war immer und ist heute noch ein Teil des Logos. Es war der freie Entschluss des Logos, einen reinen logoischen Strahl seiner Selbst als Joshua Immanuel zu inkarnieren und in Joshua seine volle göttliche logoische Natur Mensch werden zu lassen. Seiner Selbst als Logos Gott gewahr, sagte Joshua: „Schon vor der Grundlegung der Welt, bin ich – im Ewigen Jetzt.“ (Johannes 17:24.)
5. Joshua ist und wird immer das ewige und immer währende Leben sein, die göttliche Selbstheit, der König der Himmel und der Erde, das Licht der Welt.
6. Als menschliches Wesen war sich Joshua bewusst, die Selbstheit aller Menschen zu sein. Als Logos, Sohn Gottes, war er sich seiner Gottheit bewusst. Er war „Seine Göttliche Majestät“ der König der Himmel und der Erde.
Dann wir der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: „Kommt her, ihr von meinem Vater Gesegneten! Empfangt als euer Erbe das Königtum, das für euch seit Grundlegung der Welt bereit gehalten ist. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gereicht; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt; ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich gekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich habe im Gefängnis gelegen, und ihr seid zu mir gekommen.“
Dann werden die Gerechten antworten: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist, oder durstig und haben wir dir zu trinken gereicht? Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt, oder ohne Kleidung und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?“ Dann wird der König ihnen antworten: „Wahrlich ich sage euch: ALLES, WAS IHR EINEM VON DIESEN MEINEN GERINGSTEN BRÜDERN GETAN HABT; DAS HABT IHR MIR GETAN.“ (Matthäus 25:34-4)
7. Vor zweitausend Jahren, kurz vor seiner Verhaftung, die er vorhergesagt hatte, kniete Joshua im Garten Gethsemane und betete zu seinem Vater.
8. Hierauf kam Joshua mit ihnen an einen Ort namens Gethsemane und sagte zu den Jüngern: „Setzt euch hier nieder, während ich dorthin gehe und bete!“ Dann nahm er Petros und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich und fing an zu trauern und zu zagen. Da sagte er zu ihnen: „Tiefbetrübt ist meine Seele bis zum Tode; bleibt hier und haltet euch wach mit mir!“ Nachdem er dann ein wenig weitergegangen war, warf er sich auf sein Angesicht nieder und betete mit den Worten: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so lass diesen Kelch an mir vorübergehen! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ (Matthäus 26:36-39)
9. War der Kelch, von dem Joshua sprach, sein Martyrium? ER hatte seine Kreuzigung vorausgesagt, hatte alles, was geschehen würde, im Einzelnen beschrieben und seinen Jüngern versichert, dass er auferstehen werde. Während seiner langen, schweren Leidenszeit hat Joshua nie eine Schwäche gezeigt. Sogar als er ans Kreuz geschlagen wurde und zu Tode blutete, flehte er seinen Vater an, seinen Mördern zu vergeben, denn „sie wissen nicht was sie tun!“
10. Nein, der Kelch, den wegzunehmen Joshua seinen Vater bat, war und ist all das Blut, das in seinem Namen vergossen wird und im Namen seines Vaters. Dieser Kelch wegzunehmen hat Joshua all die Jahrhunderte hindurch seinen Vater gebeten und bittet ihn noch immer darum.
11. Das Christentum, die Lehre des Lebens und der Liebe für Gott und die Menschen, gründet sich auf Anweisungen, die der Gott-Mensch Christus selbst nach seiner Auferstehung als Menschensohn gegeben hat.
12. Die elf Jünger aber begaben sich nach Galiläa auf den Berg, wohin Joshua sie beschieden hatte; und als sie ihn erblickten, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber hegten Zweifel. Da trat Joshua herzu und redete sie mit den Worten an: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden verliehen. Darum gehet hin und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch geboten habe. Und wisset wohl: Ich bin bei euch alle Tage. (Matthäus 28:16-20)
13. Nach der Kreuzigung Joshuas Immanuels des Christus ordnete der Sanhedrin die Verfolgung der Christen an, die sich auf das ganze römische Reich erstreckte. Die Opfer wurden auf Weisung der heidnischen römischen Behörden grauenhaft bestraft und unmenschlich gequält. Dies geschah meistens auf öffentlichen Plätzen, um die Blutlust der römischen Massen zu entfachen.
14. So schwer auch die Wunden waren, die den Christen und dem Gott-Menschen Joshua zugefügt wurden, wie viel schwerer und wie viel schmerzlicher waren doch die Wunden, die sogenannte „Christen“ nach dem Fall des Römischen Reichs verursachten.
15. Die Hierarchie der christlichen Kirche verdrehte regelmäßig die Lehren des Gott-Menschen, um sie in den Dienst ihrer persönlichen Interessen zu stellen. Als Essener unterrichtete der Gott-Mensch seine Essener Jünger vorwiegend auf Altgriechisch. Er lehrte das Gesetz der Liebe. Dieses sanfte und reine Gebot gab er seinen Jüngern wie folgt auf Griechisch: (Text – Handschrift von Daskalos)
16. Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt; wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (vgl. Johannes 13:34-35)
17. Paulus übersetzte dieses mächtige Gebot später auf Lateinisch für die westliche Kirche: Mandatum novum do vobis, utdiligatis inviceum sicut dilexi vos, ut et vos diligatis invicem. In hoc cognoscent omnes quia dicipuli mei estis, si dilectionem habuertis ad invicem. Evangelium Secundum Ioannem 13: 34-35
18. Die kirchlichen Behörden und Würdenträger missachteten dieses wichtige Gebot durchweg, was zu einer Aufspaltung der christlichen Lehre der Liebe in Dogmen und Ketzereien führte. Unmut und Hass bereiteten sich unter den Christen aus.
19. Durch die Jahrhunderte hindurch haben Kirchenführer sowohl der östlichen als auch der westlichen Kirche zahllose Schandtaten gegen Christen begangen, mit denen sie sich nicht einig waren. Die Kirchenfürsten beschimpften ihre Gegner als Ketzer, folterten und töteten sie, oftmals grausamer handelnd als die Römer.
20. Die Inquisition führte das Autodafé ein, die Verbrennung von Christen, Juden und Mohammedanern bei lebendigem Leib als Ketzer – alles im Namen Gottes, der Liebe und Barmherzigkeit ist.
21. Der Name der „christlichen“ Kirche ist im Laufe ihrer tragischen Geschichte durch das Blut von Unschuldigen geschändet worden. Sind diese Schandtaten und das Foltern nicht auch Joshua dem Christus zugefügt worden, ihm in Seiner Göttlichen Majestät als König der Himmel und Erde? Denn was immer einem andern zugefügt wird, sei es gut oder böse, das wird auch Seiner Göttlichen Majestät zugefügt, dem Menschensohn, Joshua Immanuel dem Christus, und der logoischen Selbstheit, von der jeder Mensch ein Teil ist.
22. Durch die Jahrhunderte hat das Christentum – die Lehre des Lebens, der Liebe, des Mitgefühls und der Barmherzigkeit – unter der Dunkelheit des menschlichen Unwissens, der Boshaftigkeit und der Voreingenommenheit schmerzlich gelitten.
23. Aber die Zeit wird kommen, in welcher der gekreuzigte Herr des ewigen Lebens und der Liebe, er, das Licht der Welt, in den Herzen aller auferstehen wird.
24. Die heiligen Kirchen werden weltweit wiedervereinigt in eine einzige Schar unter der Führung des Gott-Menschen Joshua Immanuel des Christus. Wird es dann Gott, dem göttlichen Vater seines geliebten Sohnes, nicht gefallen, diesen bitteren und sehr schmerzvollen Kelch wegzunehmen von Joshua, dem Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt – Agnus Dei, ecce qui tollit peccatum mundi? (vgl.Johannes 1: 29)
Aus Joshua Immanuel der Christus – Einleitung.