27. Kapitel: Der Gott-Mensch zeigt den Weg

„Da sagte Thomas zu ihm:“ Herr wir wissen nicht, wohin du gehst: wie sollten wir da den Weg kennen?“ Joshua sagte zu ihm: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“                         (Johannes 14:5-6)

Als Joshua an einem Morgen früh in den Tempel ging, fand er Is-shaak, der beim Weihrauchgefäss die Psalmen des Propheten-Königs David aufsagte. Simon kniete weinend vor dem Allerheiligsten. Seine Stirne berührte den Boden. Sein Bruder Manasseh stand neben ihm.

Joshua berührte mit seiner rechten Hand den Kopf des Jungen und half ihm aufzustehen. Joshua wusste, was im Kopf des Novizen vorging, und sagte zu ihm: „Geliebter, das ist Gottes Wille. Für diese Stunde bin ich in die Welt gekommen. Ich werde es dir später erklären.“

Ohne den Vorhang zu berühren, ging Joshua durch ihn hindurch ins Allerheiligste und betete stille zu seinem himmlischen Vater. Rayis Rabbi Samuel kam mit zwei Essener Rabbis. Gemeinsam mit Joshua zelebrierten sie den Morgengottesdienst zu Ehren Alahas. Dann bat Joshua die anwesenden Apostel, in einer Stunde in der Synagoge zusammenzukommen. An diesem Morgen versammelten sich in der Synagoge die Apostel, die in K’far Nahum anwesenden Heiler-Jünger und einige Israeliten, die der Gott-Mensch geheilt hatte.

Nach dem Gebet der Lobpreisung Alahas lehrte sie Joshua auf Griechisch und Aramäisch: „Geliebte, euer Leben als Menschen in einem grobstofflichen Körper währt nur ein paar Jahre. Der Körper verändert sich stetig und früher oder später stirbt er, doch der Mensch, das Ebenbild Alahas, euer Ego-Selbst, das ihr wahrhaftig seid, die Geist-Seele, die latent in eurer Wesenheit vorhanden ist, ist unsterblich. Ein Teil eures Geist-Seelen-Ego-Selbst in seiner unvergänglichen menschlichen Form aus Geist ist latent sogar in eurem grobstofflichen Körper.

Euer grobstofflicher Körper und eure anderen Körper, die eure Brüder, die heiligen Erzengel für euch erschaffen haben und erhalten, sind vom menschlichen Standpunkt aus gesehen perfekt, jedoch befristet und vergänglich.

Wenn ein Mensch im grobstofflichen Körper und gleichzeitig in den Körpern der Emotionen und Gedanken lebt, wird ein kleines egoistisches Zeit-und-Ort-gebundenes Selbst erschaffen. Sein Benehmen und seine Ausdrucksweise können gut oder schlecht sein, je nach den Umständen und Einflüssen der grobstofflichen Welt der Existenz.

(Seite 161)Obwohl das Zeit-und-Ort-gebundene Selbst auf Grund seiner Lebensweise als gut oder schlecht beurteilt werden kann, bleibt seine Natur als Teil des Geist-Seelen-Ego-Selbst immer rein und unsterblich. Diese Lehre habe ich euch mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn erteilt.

Um nach Hause zurückzukehren, dürft ihr dem kleinen egoistischen Selbst nicht erlauben, schlechten Gebrauch von Geist-Übersubstanz zu machen. Erschafft keine schlechten Elementale, keine in-ihrer-Naturmenschlichen Dämonen. Ihr müsst von der Geist-Übersubstanz, die euch der himmlische Vater, Alaha, großzügig schenkt, durch richtiges und vernünftiges Denken guten Gebrauch machen, also gute Elementale erschaffen, in-ihrer-Natur-menschliche-Engel.“

Dann sagte Joshua zu seinen Jüngern: „Will jemand mein Nachfolger sein, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich, dann kann er mir nachfolgen.

Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben meinetwillen verliert, der wird es finden. Denn was könnte es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüsste? Oder was könnte ein Mensch als Gegenwert für seine Seele geben?“ (Matthäus 16:24-26)

„Auch wenn ihr heute euren jetzigen Lebensstil liebt, werdet ihr ihn früher oder später <verlieren>.

Alles verändert sich im Leben eures kleinen egoistischen Zeit-und-Ort- gebundenen Selbst – eure Interessen, Begierden, Absichten und Gedanken.

Wenn ihr eurem kleinen Selbst die Lebensweise, die ihr jetzt führt, versagt, indem ihr meinen Lehren folgt – unkontrollierte Begierden, Schwächen, schlechte Gefühle und Gedanken aufgebt – werdet ihr das kleine Selbst kreuzigen und im Laufe der Zeit diese Lebensweise <verlieren>.

Aber euer kleines Selbst ist nicht euer wahres, unsterbliches und immer währendes Geist-Seelen-Ego-Selbst, und wenn ihr das kleine Selbst kreuzigt, wird es nicht wirklich sterben, sondern es wird als ein Geist-Seelen-Ego-Selbst, mächtig und unsterblich, auferstehen. In eurem wahren Selbst werdet ihr die Wahrheit und das immer währende Leben finden.

Morgen werde ich nach Yerushalayim reisen. Ich werde Yiohannan, die beiden Yiacoubs und Simon mit mir nehmen. Noch zweimal werden wir in Yerushalayim besuchen und wieder nach K’far Nahum zurückkehren. Beim dritten Mal werden alle meine Apostel, meine Mutter, meine Tante Myriam Shalome und Maria Magdalena mich zum Fest begleiten, doch werden sie ohne mich zurückkehren. Später werde ich im Geiste kommen.“

Von da an begann Joshua seine Apostel darauf hinzuweisen, dass er nach Yerushalayim gehen und von den israelitischen Ältesten und Rayis Rabbis und Schriftgelehrten vieles leiden müsse, und dass er getötet und am dritten Tage auferweckt werde. (Matthäus 16:21)

Josua sagte: „Geliebte, bleibt ruhig. Es ist der Wille unseres himmlischen Für diese Stunde bin ich in die Welt gekommen. Erinnert euch, ihr seid nicht eure grobstofflichen Körper. Jeder von euch, als menschliches Ego-Selbst, ist Teil seines Geist-Seelen-Ego-Selbst. Wie oft habe ich euch dies gelehrt? Jetzt ist die Zeit gekommen, es euch und allen Menschen zu beweisen.“

(Seite 162) Alle Anwesenden waren von Joshuas Worten und seiner Prophezeiung, dass der Sanhedrin ihn töten werde, tief berührt. Sie konnten ihren Kummer nicht verbergen.

 „Ihr dürft nicht trauern“, sagte der  Gott-Mensch. „Obwohl mein Körper, blutunterlaufen und verletzt, am Kreuz sterben wird, werde ich ihn am  dritten Tag heilen. Nur die Wundmale der Nägel an meinen Händen und Füssen und die Wunde an meiner  Seite, die der Speer des römischen Soldaten mir zufügen wird, werden zu sehen sein, damit ihr mich erkennen  könnt.“

Joshua bat sie, sich am Nachmittag wieder zu versammeln, und beendete diesen schmerzlichen Vortrag. Als die anderen gegangen waren, sagte der schwer erregte Petros: „Malpana, (Lehrer) ich bin nicht einverstanden mit dir, dass du dich dem Sanhedrin ergeben musst. Wir können nach Tyrus oder nach Sidon entkommen. Warum müssen wir nach Yerushalayim gehen?“ Lächelnd antwortete Joshua:

       „Tritt hinter mich, Versucher! Du bist für mich ein Ärgernis, denn deine Gedanken sind nicht auf Gott, sondern auf die Menschen gerichtet.“ (Matthäus 16:23)

Als Joshua die Synagoge verließ, sah er Simon alleine im Hof, untröstlich weinend. Joshua ging zum Jungen, umarmte und küsste ihn und sagte: „Mein geliebter Simon, du bist der Jüngste meiner Apostel. Ich bitte dich, das was ich dich gelehrt habe zu verstehen und diesen Kummer aus deinem Herzen zu verbannen. Der Wille Alahas muss geschehen.“

Simon der Kanaaniter konnte seine Tränen nicht unter Kontrolle halten. „Höre mir zu, Simon“, sagte Joshua. „Heute in vier Monaten wirst du meinen Körper ans Kreuz geschlagen sehen. Drei Tage später wirst du mich wieder in meinem Körper auferstanden sehen, und zwar hier, in diesem Hof, wo wir jetzt stehen. Ich werde dich umarmen und küssen, so wie ich es jetzt tue, und niemand und nichts wird deine Freude und dein Vertrauen in mich von dir nehmen können.

Du, Simon, wirst meine Versammlung in der Neuen Gemeinschaft zur Verehrung Alahas in Phönizien führen und während vieler Jahre wirst du mir dort dienen. Du wirst mich immer bei dir fühlen. Komm, Kind, lächle jetzt.“ Und Simon lächelte durch seine Tränen und schaute in die Augen seines geliebten Joshuas.

An diesem Nachmittag, in der Synagoge, sprach Joshua sein Gebet der Lobpreisung auf Aramäisch und betonte ganz besonders:

 „Himmlischer Vater, dein Wille geschieht im Himmel und auf Erden.

 „Geliebte“, sagte Joshua zu denen, die dort versammelt waren, „die          Schaffensfreude unseres himmlischen Vaters Sich in Sich selbst zu  manifestieren, bewirkt das Ausströmen von Geist-Übersubstanz  aus Alaha und aus Seinen heiligen Erzengeln in Seinem göttlichen Eins- Sein, die überall in Alahas Allgegenwart ist. Alaha und die heiligen Erzengel benutzen Geist-Übersubstanz, um die Universen, die Welten der Existenz, und alles in ihnen zu erschaffen.

So werden auch die menschlichen Körper, der grobstoffliche mit seinem ätherischen Doppel, die psychischen und noetischen mit ihren ätherischen Doppeln, von Alaha und seinen heiligen Erzengeln aus Geist-Übersubstanz erschaffen.

Alaha ist die allwissende, allmächtige und allgegenwärtige Geist-Seinsheit.

       Alaha ist das Leben.

       Alaha ist das Licht.

       Alaha ist die Liebe.

Die heiligen Erzengel in Alahas Eins-Sein schwingen zusammen mit Alahas Schaffensfreude und erschaffen allezeit mit Geist-Übersubstanz. Der Mensch – Bild und Ebenbild Alahas und der heiligen Brüder, der Erzengel-Schöpfer – kann ebenfalls Geist-Übersubstanz zum Erschaffen gebrauchen. Was erschafft der Mensch?

Der Mensch gebraucht Geist-Mind unterbewusst und erschafft Elementale, lebende Geistformen, engelhafte oder dämonische in ihrer Natur, die seine Zeit-und-Ort-gebundene Persönlichkeit gestalten.

(Seite 163) In der Welten der Existenz ist der Mensch dual: das wahre Selbst und das kleine Selbst. Dualität ist das Gesetz aller Welten der Existenz. Ein Teil des wahren Geist-Seelen-Ego-Selbst des Menschen gibt dem kleinen Selbst Leben, bleibt aber unauffällig latent in ihm, während das kleine Selbst sich stetig verändert in seinem Benehmen, seinem Charakter und Lebensweise.

Wenn ein Mensch erwacht und sein kleines Selbst in sein wahres Selbst, sein Geist-Seelen-Ego umwandelt, wird er selbst-bewusst, mächtig und weise. Dann wird Geist-Mind in allen seinen Existenzformen direkt aus seinem wahren Ego-Geist-Seelen-Selbst ausströmen. Der verlorene Sohn kommt nach Hause.

Ihr meine Heiler-Jünger, müsst die Geist-Substanz-Energie in den ätherischen Doppeln eurer grobstofflichen Körper gebrauchen und sie in eurem Unterleib speichern. Aus den Bäuchen jener, die meinen Lehren folgen, werden Ströme von Geist-Mind-Energie als lebendiges Wasser fließen. Wenn ihr heilen wollt, Geliebte, dann macht täglich die speziellen Übungen, die ich euch gelehrt habe.

Ihr dürft die kostbare Geist-Lebenskraft nicht verschwenden durch gedankenloses und leichtsinniges Leben. Ihr müsst alle eure Emotionen, Gefühle und Gedanken immer prüfen und unter eurer Kontrolle haben.

Werdet Meister über Geist-Mind, kontrolliert Geist-Mind-Lebensenergie und werdet Meister im Visualisieren. Erschafft in eurem Geist präzise Bilder, genau in Form, Größe und Farbe, so dass es euch möglich sein wird, diese später mit Geist-Lebenskraft zu materialisieren.

Ich hätte euch noch soviel mehr zu lehren, aber ihr seid noch nicht in der Lage, es zu verstehen. Übt und wenn ihr ernsthaft, diszipliniert und achtsam seid, werdet ihr den Weg ins Licht finden. Ich habe euch die Schlüssel gegeben. Jetzt müsst ihr sie gebrauchen. In zehn Tagen werden wir uns hier wieder treffen. Morgen werde ich nach Yerushalayim gehen. Alaha sei mit euch.“