8. Kapitel: In En-Nassar

Joshua treibt Dämonen aus in Gadara. Seine Stiefbrüder beraten sich. Der Gott-Mensch entkommt einer Steinigung. Die Heilung eines Aussätzigen. Joshua betet in der Einsamkeit. Er verlässt Nazareth, um mit Maria, Yioussouf und Yiacoub nach K’far Nahum zu ziehen.

In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Johannes 1:4)

Joshuas Ruhm als großer Heiler breitete sich in Palästina aus. Hunderte von Menschen mit schweren, ja sogar „unheilbaren“ Krankheiten kamen nach Nazareth, um Joshua im Essener Tempel zu suchen und um Heilung zu bitten. Und sie wurden geheilt. Jeder verließ Nazareth vollständig geheilt; unter ihnen waren Israeliten, Pharisäer und Schriftgelehrte. Die israelitischen Rabbis von Nazareth waren wütend, dass ein Essener so großes Ansehen als Rabbi-Asa (Heiler Rabbi) gewonnen hatte. Und dann geschah etwas in der Stadt Gadara am östlichen Ufer des See Genezareth, das die israelitischen Rabbis und dem Sanhedrin in Jerusalem den Vorwand lieferte, den sie schon lange gesucht hatten, um Joshua Immanuel anzugreifen.

Nach der Hochzeit in Kana, kehrten Yioussouf und seine Söhne mit ihren Familien nach Nazareth zurück. Maria und Joshua aber gingen nach K’far Nahum um eine Weile bei Shabbatai, Myriam Shalome und ihrem Sohn Yiacoub zu bleiben. Shabbatai und Yiacoub nahmen Joshua mit, als sie mit ihrem kleinen Fischerboot nach Gadara fuhren. Beim Anlegen sahen sie zwei Männer, von denen es hieß, sie seien von Dämonen besessen. Die beiden lebten inmitten der Gräber auf dem Friedhof und waren ein Schrecken für die Bewohner dieser Stadt.

Als er hierauf an das jenseitige Ufer in das Gebiet der Gadarener gekommen war, traten ihm zwei von bösen Geistern besessene Männer entgegen, die aus den Gräbern hervorkamen und so gemeingefährliche Menschen waren, dass niemand auf der Straße dort an ihnen vorbeigehen konnte. Kaum hatten sie ihn erblickt, da schrien sie laut: „Was hast du mit uns vor, Joshua, du Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns vor der Zeit zu quälen?“ Es befand sich aber in weiter Entfernung von ihnen eine große Herde Schweine auf der Weide. Da baten ihn die bösen Geister: „Wenn du uns austreiben willst, so lass uns doch in die Schweineherde fahren!“ Er antwortete ihnen: „Hinweg mit euch!“ Da fuhren sie aus und fuhren in die Schweine hinein, und die ganze Herde stürmte infolgedessen den Abhang hinab in den See und ertrank in den Fluten. Die Hirten aber ergriffen die Flucht und berichteten nach ihrer Ankunft in der Stadt den ganzen Vorfall, auch das, was mit den beiden Besessenen vorgegangen war. Da zog die Einwohnerschaft der ganzen Stadt hinaus, Joshua entgegen, und als sie bei ihm eingetroffen waren, baten sie ihn, er möchte das Gebiet verlassen. (Matthäus 8:28-34 und Lukas 8:26-39)

 Obwohl beide Männer besessen waren, hatten die Dämonen nur durch einen gesprochen. Nun waren beide frei von Dämonen. Der israelitische Rabbi, der Vertreter des Sanhedrin in Gadara, hatte die wütenden Anschuldigungen der Eigentümer und der Hirten der sechzig Schweine gehört und schickte einen vollständigen Bericht über das Geschehen einschließlich des Gesprächs zwischen Joshua und den Dämonen an den Sanhedrin in Yerushalayim. Er fügte dem Bericht seine eigene Meinung über die Angelegenheit bei. Der Sanhedrin leitete den Bericht an die israelitischen Rabbis in Nazareth weiter und verlangte Informationen über die Aktivitäten dieses „Essener Anführers von Dämonen“, dem die Dämonen gehorchen.

(Seite 43) Bei der Rückkehr von Maria und Joshua nach Nazareth wartete in der Tischlerei viel Arbeit auf Joshua, denn Yioussoufs Kräfte liessen altershalber nach. Zwei Monate nach dem Wunder in Gadara kaman die Israelitischen Rabbis Aaron und Assad zu Yiossaphat. Sie konnten ihren Unwillen gegen Joshua kaum verbergen. „Yiossaphat“, sagte Aaron in strengem Ton, „der Sanhedrin hat gehört, was Joshua in Gadara getan hat, und ist der Meinung, dass dein Bruder ein Dämon ist, der sich in menschlicher Gestalt verkörpert hat, und zwar ein Dämon vom Rang des Beelzebub, dem andere Dämonen gehorchen.

Dein Bruder hat in Gadara eine Legion von Dämonen von zwei Männern ausgetrieben und sie traten in eine Herde von etwa sechzig Schweinen ein. Die Schweine rasten in ihrem Drang, den Dämonen zu entkommen, in den See und ertranken. Die Eigentümer sind empört. Als der Sanhedrin den Bericht ihres Rabbi in Gadara über den Vorfall erhielt, bestellte er die Eigentümer und Hirte der Schweine nach Yerushalayim.

Yiossaphat, ihr Essener seid nicht römische Bürger, also untersteht ihr der Rechtsgewalt des Königs der Israeliten und des Sanhedrin. Ihr lebt unter dem Mosaischen Gesetz und dieses Gesetz ist sehr streng. Der Sanhedrin kann anordnen, dass dein Bruder zu Tode gesteinigt wird. Natürlich brauchen sie dazu die Einwilligung des römischen Statthalters, doch das ist keine Schwierigkeit. Yiossaphat, du musst die Wahrheit erkennen: Dein Bruder ist ein Dämon,“

Als die beiden Rabbis gegangen waren, rief Yiossaphat seine drei Brüder Simon, Judas und Yiacoub in sein Haus. „Meine Brüder“, sagte er, „heute kamen Rabbi Aaron und Rabbi Assad zu mir, um mir zu sagen, dass der Sanhedrin und die israelitischen Rabbis Joshua anschuldigen ein Dämon zu sein, der sich in menschlicher Gestalt verkörpert hat, und sie drohen, ihn zu Tode zu steinigen. Wie oft haben wir von Vater und Maria gehört, Joshua sei ein Sohn Gottes? Sie haben das Joshua eingeredet. Zwei Dinge weiss ich ganz genau. Das erste ist, dass Joshua nicht unser Bruder ist, und das andere, dass er große Schwierigkeiten über unser Haus bringen wird.“

Yiacoub unterbrach ihn: „Yiossaphat, du lebst nicht mit unserem Vater, Maria und Joshua. Ich habe mit ihnen gelebt seit Joshua zwölf Jahre alt war. Hunderte von leidenden Menschen kamen zu uns nach Hause und zum Tempel und wurden geheilt. Wie viele Wunder habe ich ihn vollbringen sehen in den vier Jahren, die ich mit ihm zusammenlebe? Dein eigener Sohn ist zwei Jahre älter als Joshua und alles was er kann, ist mit gleichaltrigen Jungen zu spielen. Yiossaphat, du musst das verstehen. Joshua ist der Sohn Gottes. Unser Vater weiss das. Maria weiss das. Und ich weiss das. Yiossaphat, versuche das zu verstehen.“

„Yiacoub“, antwortete Yiossaphat, und versuchte geduldig zu sein, „dass Joshua eine Gabe Gottes hat um ein Asa (Heiler) zu sein – vielleicht der grösste Palästinas – daran zweifle ich nicht. Aber das heisst noch lange nicht, dass er der Beni Alaha (Sohn Gottes) ist. Glaube mir, ich liebe Joshua, doch er ist genauso ein Mensch wie wir auch.“ „Nein“, beharrte Yiacoub, „Joshua IST der Beni Alaha.“

Yiossaphat fuhr fort: „Ich denke, weil unsere Schwester Esther nun verheiratet ist und in Kana lebt und unser Vater zu alt ist, um noch weiterzuarbeiten, werden ich und meine Frau für ihn sorgen. Maria und Joshua sollten nach K’far Nahum zu ihrer Schwester Myriam Shalome und zu unserer Schwester Tamar gehen. Mit der Zeit würden die israelitischen Rabbis hier in Nazareth ihn vergessen. In K’far Nahum leben mehr Essener als Israeliten und Joshua wäre dort sicher.“

„Mein Bruder“, sagte Yiacoub, „das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich werde versuchen Maria und Joshua zu überzeugen und ich werde mit ihnen nach K’far Nahum gehen.“ Eine Woche später, nach einem Anschlag auf Joshuas Leben durch die Israelitischen Rabbis waren Maria und Joshua überredet, Nazareth zu verlassen.

Rabbi Aaron hatte Joshua in die israelitische Synagoge zum Predigen eingeladen in der Absicht, ihn dann dort hinzurichten – auf Befehl des Sanhedrins? Aaron und die anderen Rabbis organisierten zu diesem Zweck eine Bande von achtzehn starken Israeliten. Joshua ging allein in die israelitische Synagoge. Er bat die Ordner ihm die Schriftrolle des Jesaja zu bringen, die er aufrollte und las.

Siehe mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat! Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heiden Völkern das Recht verkündigen. Er wird nicht zanken, noch schreien und niemand wird seine Stimme auf den Strassen hören; ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht nicht auslöschen, bis er das recht siegreich durchgeführt hat; und auf seinen Namen werden die Heiden Völker ihre Hoffnung setzen. (Matthäus 12:18-21)

Das versetzte Aaron in Wut und er schrie: „Joshua, ich frage dich im Namen des Lebendigen Gottes, sage mir die Wahrheit, Wer bist du?“

So kam er denn nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, ging dort nach seiner Gewohnheit am nächsten Sabbattage in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. Da reichte man ihm ein Buch des Propheten Jesaja; und als er das Buch aufrollte, traf er auf die Stelle, wo geschrieben steht: „Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat, damit ich den Armen die frohe Botschaft bringe; er hat mich gesandt, die Untröstlichen zu heilen; er hat mich gesandt, um den Gefangenen die Freilassung und den Blinden die Verleihung des Augenlichts zu verkünden, die Unterdrückten in Freiheit zu entlassen, ein Gnadenjahr des HERRN auszurufen. (Lukas 4:16-19)

Rabbi Aaron befahl, dass ein Mann, der von Dämonen besessen und blind und stumm war, zu Joshua gebracht wurde. Der Mann wurde gebracht und Joshua heilte ihn.

Damals brachte man einen Besessenen zu ihm, der blind und stumm war, und er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sehen konnte. Da geriet die ganze Volksmenge vor Staunen außer sich und sagte: „Sollte dieser nicht doch der Sohns Davids sein?“ Als die Pharisäer das hörten, erklärten sie: „Dieser treibt die bösen Geister nur im Bunde mit Beelzebub, dem Obersten der bösen Geister aus.“ Weil Jesus nun ihre Gedanken kannte, sagte er zu ihnen: „Jedes Reich, das in sich selbst uneinig ist, wird verwüstet, und keine Stadt, kein Haus, die sich selbst uneinig sind, können Bestand haben. Wenn nun der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst in Zwiespalt geraten: wie kann da seine Herrschaft Bestand haben? Und wenn ich die bösen Geister im Bunde mit Beelzebub austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure Söhne sie aus? Darum werden diese eure Richter sein! Wenn ich aber die bösen Geister durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen.“ (Matthäus 12:22-28)

Und wiederum fragte Aaron voller Zorn: „Wer bist du? Wir sind alle überzeugt, dass du ein Dämon bist.“  Joshua antwortete schlicht:

 

Ehyeh Asher Ehyeh.                                         Ehyeh Beni Alaha,                                        Melekh Shamayim.“                              „ICH BIN, DER ICH BIN.                              ICH BIN der Sohn Gottes,                    König der Himmel.

Rabbi Aaron gab den achtzehn Verbrechern ein Zeichen. Diese fassten Joshua mit Gewalt und schleppten ihn aus der Synagoge.

Fünfzehn Yards von der israelitischen Synagoge entfernt befand sich ein felsiger Abgrund, in dessen Nähe die Kerle einen Steinhaufen vorbereitet hatten, in der Absicht Joshua in den Abgrund zu stoßen und zu Tode zu steinigen. Sie umstellten Joshua, schleppten ihn zum Abgrund und stießen ihn hinunter. Joshua dematerialisierte seinen Körper, ehe er auf den Boden aufschlug, und materialisierte ihn wieder im Essener Tempel in Nazareth, wo er Rabbi Davout erzählte, was geschehen war.

Da holten die Juden wieder Steine herbei, um ihn zu steinigen; Jesus sagte zu ihnen: „Viele gute Werke habe ich euch vom Vater her sehen lassen: welches von diesen Werken ist es, wegen dessen ihr mich steinigen wollt?“ Die Juden antworteten ihm: „Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen Gotteslästerung, und zwar weil du, der du doch ein Mensch  bist, dich selbst zu Gott machst.“

Joshua antwortete ihnen: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben:< Ich bin Gottes Sohn>? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt ihr nicht; wenn ich sie aber tue, so glaubt, wenn auch nicht mir selbst, so doch meinen Werken, damit ihr immer gewisser zu der Erkenntnis gelangt, dass der Vater in mir ist und ich im Vater bin.“ Da suchten sie ihn wieder festzunehmen, doch er entkam aus ihren Händen.  (Johannes 10:31-39)

(Seite 45) Zwei Tage nach dem Anschlag des Rabbi Aaron auf Joshuas Leben geschah noch etwas Wichtiges. Eineinhalb Meilen außerhalb von Nazareth war ein allein stehendes Haus für Aussätzige, die in Isolation leben mussten, wie das Gesetz es befahl. Seit Jahren hatten dort drei Leprakranke gelebt. Der jüngste, Jabin, war der Bruder des israelitischen Rabbi Aaron. Er war seit acht Jahren erkrankt und hatte die beiden anderen Kranken betreut, die nicht mehr gehfähig waren.

Vor sechs Monaten waren die beiden Leidensgenossen gestorben und Jabin hatte sie begraben. Seitdem lebte er in Einsamkeit und tiefer Verzweiflung. Von Zeit zu Zeit brachten wohlmeinende Menschen Nahrung und Kleidung, die sie in sicherer Entfernung vom Haus ablegte. Ein Wohltäter, der Jabin Nahrung brachte, rief ihm zu aus sicherer Entfernung von dreißig Fuß und erzählte von ihm vom großen Heiler Joshua. Jabin entschloss sich, trotz der gesetzlichen Verbote nach Nazareth zu Joshua zu gehen.

Es begab sich darauf, während er sich in einer Stadt (Nazareth) aufhielt, dass ein Mann da war, über und über mit Aussatz behaftet. Als dieser Joshua sah, warf er sich vor ihm auf sein Angesicht nieder und bat ihn mit den Worten: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen!“ Joshua streckte die Hand aus, fasste ihn an und sagte: „Ich will’s: werde rein!“ Da verschwand der Aussatz sogleich von ihm. Joshua gebot ihm dann, niemand etwas davon zu sagen, und gab ihm die Weisung: „Gehe hin, zeige dich dem Priester (deinem Bruder) und bringe für deine Reinigung das Opfer dar, wie Moses es geboten hat, zum Zeugnis für sie!“ Aber die Kunde über ihn breitete sich immer weiter aus, und das Volk strömte in großen Scharen zusammen, um ihn zu hören und sich von ihren Krankheiten heilen zu lassen. Er jedoch zog sich in die Einsamkeit zurück und betete dort.   (Lukas 5:12-16 und Matthäus 8:2-4)

Dann begab sich Joshua für zwei Wochen in die Einsamkeit, in die felsigen Hügel bei Nazareth, und betete zu Gott, seinem Vater. Als Menschensohn betet er mit der Bitterkeit zu seinem Vater, er möge seinen Verfolgern vergeben, denn „sie wussten nicht, was sie taten“.

Bevor Joshua nach K’far Nahum reiste, rief er Yiacoub zu sich und sagte: „Mein lieber Yiacoub, du weisst, wie sehr ich dich lieb habe, und ich weiss, wie sehr du mich lieb hast.“ Dann erzählte er Yiacoub, was sich beim israelitischen Tempel ereignet hatte und wie er sich dematerialisiert hatte, als er in den Abgrund gestoßen wurde. „Yiacoub“, sagte er, „weisst du, wer ich bin?“ Yiacoub kniete vor dem Gott-Menschen nieder, schaute ihn in Verehrung an und antwortete; „Mein Vielgeliebter, mein Herr. Ich weiss es. Ich habe  schon lange Zeit gewusst, dass du eine reine Manifestation des EL Shaddai bist, der sich inkarniert hat. Du bist der Logos-Gott, mein Vielgeliebter. Ich weiss es, mein Herr.“

„Yiacoub“, sagte Joshua, „im Leben eines Menschen gibt es zwei Wege mit vielen Nebenwegen. Ein Weg ist der, den die meisten Menschen in diesem leben wählen. Das ist der Weg der kurzen Vergnügen und der langen Schmerzen; der Weg der Illusionen und des Zwists; der Ort, wo das kleine menschliche Selbst gefangen bleibt in den Kerkern der Welt der Getrenntheit.

Der andere Weg – mein Weg – ist der Weg der Liebe, der Liebe zu Gott und zu allen Menschen. Das ist der Weg der Wahrheit. Er führt uns ins ewige, immer währende Leben. Das ist der Weg zu Gott dem Vater. Das ist der Weg der Liebe und des Dienens, des Predigens und des Heilens. Er führt die Menschheit in das Königreich der Himmel in der Geist-Ego-Seele eines Menschen.

Jetzt weißt du, mein Lieber, warum ich in diese Welt der Existenz gekommen bin. Ich bin gekommen, um die Wahrheit zu enthüllen und unsern Brüdern und Schwestern den Weg zu weisen, den Weg zurück zu unserem himmlischen und göttlichen Erbe. Dir, mein Bruder, steht es frei einen dieser Wege zu wählen.“

„Mein Vielgeliebter“, sagte Yiacoub, „du weisst, welchen Weg ich gewählt habe. Ich werde immer zu deinen Füssen sein, mein Adonai Melekh (Herr und König).“ „Yiacoub“, was ich dir jetzt erzähle, sollst du als Geheimnis vor deinem Vater wahren: Eines Tages werden die Unwissenden meinen materiellen Körper töten, den ich aber auferstehen lassen werde. Wenn du mir nachfolgst, werden die Israeliten auch deinen Körper töten. Die Tore der Himmel stehen dir offen, denn du wirst bei mir sein.“

Nachdem Joshua allein mit Maria und Yioussouf gesprochen hatte, rief er Yiossaphat zu sich und sagte: „Mein lieber Yiossaphat, ich kann deinen Plan, dass ich mit meiner Mutter nach K’far Nahum gehe und deinen Vater in Nazareth zurücklasse, nicht annehmen. Deine Frau hat mit drei Söhnen genug Arbeit und du brauchst die Hilfe deines Vaters bei deiner Arbeit nicht, zumal Yioussouf für das Arbeiten zu alt ist. Dein ältester Sohn ist neunzehn, stark und gesund; er ist ein Mann und arbeitet schon an deiner Seite. Japheth, dein zweiter Sohn, ist schon sechzehn und nur Isshak ist noch ein Kind.

(Seite 46) Euer Haus ist zu klein für eine fünfköpfige Familie und deine Werkstatt ist zu weit entfernt vom Haus. Das Haus hier ist grösser und dient dir mit seinen beiden geräumigen Werkstätten im Hof viel besser. Morgen werden wir nach K’far Nahum abreisen. Yioussouf wird mit uns gehen. Er ist der Stiefvater, den mein himmlischer Vater mir gegeben hat, und ich liebe ihn sehr. Meine Mutter und ich werden uns um ihn kümmern und ihn versorgen.

Vor ihrer Abreise schickte Joshua an Rabbi Aaron eine Botschaft: „Rabbi Aaron, ich liebe dich und alle Menschen. Mein Herz kann nur Liebe schenken. Gott ist Leben-Liebe. Jene zu lieben, die dich hassen, das ist göttlich; jene zu lieben, die dich lieben, das ist menschlich; aber jene zu hassen, die dich lieben, sie anzugreifen und zu versuchen, sie zu töten, das ist teuflisch. Wer ist der, der einen Dämon in sich hat? Möge der himmlische Vater dich segnen.“

Am nächsten Tag brachte Yiossaphat Yioussouf, Maria, Joshua und Yiacoub in einem vierrädrigen Wagen nach K’far Nahum. Am späten Nachmittag kamen sie im Hause Shabbatais an und blieben über Nacht.