26. Kapitel: Joshua, der Gott-Mensch, erklärt das Leben und den Tod

Joshua unterrichtet seine Heiler-Jünger über das Leben und den Tod. Er lehrt sie, wie man das Bewusstsein erhöht. Das Gleichnis vom Verlorenen Sohn.

Eines Nachmittags kam in der Synagoge unter den Essener Heiler-Jünger eine laute Auseinandersetzung über das Leben und den Tod auf. Als die israelitischen Heiler-Jünger mit einem Gast ankamen, zogen die Essener es vor, die Diskussion zu verschieben.

Joshua trat herein, begleitet von Rayis Rabbi Samuel, Yiohannan, Simon, Is-shaak und Manasseh. Anwesend waren mehr als hundertfünfzig Personen. Viele standen. Von der Kanzel sprach Joshua mit emporgestreckten Armen sein Gebet der Lobpreisung Alahas auf Aramäisch. (Handschrift von Daskalos)

Unser Vater im Himmel.

         Dein Name ist allerheiligst.

         Dein Reich ist hier.

         Dein Wille geschieht in den Himmeln und auf Erden.

         Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit.

         In Ewigkeit. Amen

Meine Geliebten. Das absolute unendliche Sein, Alaha, ist die allwissende, allmächtige, allgegenwärtige Wirklichkeit.

Alaha in Seiner absoluten göttlichen Selbstheit ist selbst-genügsam.

Alaha in Seiner Vielfalt und in Seinem göttlichen Eins-Sein drückt Seine Schaffensfreude aus, Seine Allweisheit und Seine Allmacht in sich zu manifestieren.

(S. 158) Alaha, der Seine Schaffensfreude in Sich schwingen lässt, bewirkt dadurch, dass die Wesen in Seinem Eins-Sein, die Erzengelränge der Fürstentümer, Seine heiligen Mitschöpfer, mitschwingen mit Seiner Schaffensfreude zur Manifestation.

Alaha in Seiner Schaffensfreude zur Manifestation offenbart Sich als El Shaddai, Logos, und als heilige Shekhinah, Heiliger Geist.

Alaha als heilige Seinsheit, als El Shaddai (Logos) und als heilige Shekhinah (Heiliger Geist), mit Seinen heiligen Erzengeln, die mit Seiner Schaffensfreude mitschwingen, um Seine Allweisheit und Allmacht auszudrücken, offenbart sich auch als Leben-Licht.

Alaha ist immer währendes Leben.

Die Allweisheit Alahas und Seine Allmacht sind klar zu sehen in allen Phänomenen des Lebens auf Erden.

Alaha ist Geist.

Alle Wesen in Alahas Eins-Sein sind unsterbliche Wesen, die sich ihrer Selbst als Erzengel und ihrer Allmacht als Erzengel überbewusst gewahr sind.

Alle Erzengelwesen in allen Erzengelrängen sind substantiell Alaha gleich und stehen im Genuss des immer währenden Lebens Alahas in Seiner Schaffensfreude zur Manifestation.

Der Mensch ist ein unsterbliches Geist-Seelen-Ego-Wesen, das Ebenbild Alahas, das sich der Selbstheit Alahas erfreut und ein menschliches Ego-Selbst manifestiert.

Die Natur des Geist-Seelen-Ego ist Alahas immer währendes Leben.

Alaha in Seiner Geist-Selbstheit ist die latente, unsterbliche und immer währende Wirklichkeit als Leben. Die menschliche Intelligenz kann diese Wirklichkeit nicht erfassen, so wenig wie sie ihr eigenes Geist-Seelen-Ego-Selbst erfassen kann.

Meine Geliebten, Ihr alle seid Geist-Seelen-Ego-Selbst, die unsterblichen Kinder Alahas, unseres himmlischen Vaters, und ihr alle seid Alahas Bild und Ihm gleich. Ihr seid die Söhne und Töchter unseres himmlischen Vaters.

So wie Alaha in Seiner Vielfalt in Seinem Eins-Sein mit Seinen heiligen Erzengeln lebt, so lebt ihr als Einheit in eurer Vielfalt.

Viele Geist-Wesen sind in eurem Geist-Seelen-Ego-Selbst, ohne dass ihr euch ihrer bewusst seid.

Einige werden eure Kinder. In der Vielfalt eurer Persönlichkeit sind viele, viele lebende Elementale, die ihr durch eure Begierden, eure Emotionen und eure Gedanken erschaffen habt.

In euren Körpern sind Erzengel und Engel. Sie haben eure Körper erschaffen und erhalten sie, vom Zeitpunkt eures Eintretens in eure Körper, von eurer Geburt in den grobstofflichen Körper als Spermatozoon bis zum Verlassen des Körpers im <Tod>.

Als die heiligen Erzengel einem Strahl eures wahren Geist-Seelen-Ego-Selbst die Körper gaben, damit ihr darin leben könnt, wurdet ihr ein Zeit-und Ort-gebundenes Ego-Selbst, eure Persönlichkeit.

Tod, als Vernichtung eures Ego-Selbst, eurer Persönlichkeit, ist unmöglich, denn das Ego-Selbst ist unsterblicher Geist.

Geist ist das lebenspendende Prinzip.

Der grobstoffliche Körper mit seinen fünf Sinnen gibt dem Zeit-und-Ort-gebundenen kleinen menschlichen Selbst Eindrücke, Darstellungen und Empfindungen, welche das menschliche Bewusstsein wecken.

Jede von den heiligen Erzengeln erschaffene grobstoffliche Materie gibt Sinneseindrücke und diese lösen sehr oft in den Menschen Wünsche und Begierden aus: Wünsche etwas zu kennen, zu haben und zu behalten.

Die meisten Menschen werden Sklaven ihrer Wünsche. Nachdem ein Mensch bekommt, was er sich gewünscht hat, der wird er Sklave seines Besitzes. Das sind seine <Schätze auf Erden>.

Die Zeit-und-Ort-gebundene Persönlichkeit lebt in großer Verwirrung, als Sklave ihrer Illusionen, denn nichts Grobstoffliches und Dreidimensionales gehört dem Menschen; nicht einmal das, was er <seinen> grobstofflichen Körper nennt.“

Er legte ihnen dann folgendes Gleichnis vor: „Einem reichen Manne hatten seine Felder eine ergiebige Ernte gebracht. Da überlegte er bei sich folgendermaßen: <Was soll ich tun? Ich habe keinen Raum meine Ernte unterzubringen.> Dann sagte er: <So will ich’s machen: ich will meine Scheunen abreißen und größere bauen und dort meinen gesamten Ernteertrag und meine Güter unterbringen und will dann zu meiner Seele sagen: Liebe Seele, du hast nun einen reichen Vorrat auf viele Jahre daliegen; gönne dir also Ruhe, iss und trink und lass dir’s wohl sein!“ Aber Alaha sprach zu ihm: <Du Narr! Noch in dieser Nacht fordert man dir deine Seele ab; wem wird dann das gehören, was du aufgespeichert hast?> So geht es jedem, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich für Alaha ist.“ (Lukas 12:16-21) (S. 158)

„Der Mensch fürchtet den Tod, weil er in der Illusion lebt, dass er der grobstoffliche Körper ist, und dieser Körper muss früher oder später vergehen.

Meine Geliebten, Kinder Alahas, Bild und Ebenbild unseres himmlischen Vaters, wacht auf, erkennt die immer währende Wirklichkeit.

Ihr seid nicht eure grobstofflichen Körper. Ihr seid nicht nur Fleisch, Knochen, Blut, Haut und Haar. Sogar die Tiere haben das alles. Doch ihr seid selbst-bewusste Wesen und kein Tier ist das.

Jeder Mensch SOLLTE und KANN in seinem Bewusstsein seine göttliche Natur, das Geist-Seelen-Ego-Selbst, entfalten.

Die meisten Menschen leben nicht selbst-bewusst, sondern unterbewusst in ihren grobstofflichen Körpern. Doch durch den richtigen Gebrauch der Geist-Übersubstanz, des kostbarsten Geschenkes, das Alaha dem Menschen gegeben hat, kann ein Mensch das Unterbewusstsein seiner Persönlichkeit zum Bewusstsein und zum Selbst-Bewusstsein und mit der Zeit zum Selbst-Überbewusstsein entwickeln.

Und auf diese Weise verwandelt er sein kleines Selbst in sein wahres Selbst, sein göttliches, unsterbliches, immer währendes Geist-Seelen-Ego-Selbst.

Der erste Schritt besteht darin, dass ihr lernt, euch während einer vorbestimmten gewissen Zeitspanne auf einen grobstofflichen Gegenstand zu konzentrieren. Später könnt ihr euch auf eine Tugend konzentrieren.

Nachdem ihr euren Geist einigermaßen unter Kontrolle habt, lernt ihr im zweiten Schritt, euren Geist, euer Denken während einer vorbestimmten Zeit völlig still und leer zu halten.

Im dritten Schritt gilt es, etwas genau anzusehen, eure göttliche Fähigkeit des Beobachtens anzuwenden. Beachtet sorgfältig die Form, die Größe, die Struktur und die Farbabstufungen. Dann schließt ihr eure materiellen Augen und visualisiert es klar: die Form, die Größe, die Struktur und die Farbgebung. Während einer vorbestimmten Zeitspanne seht ihr den Gegenstand klar mit den geistigen Augen.

Der vierte Schritt ist eine Meditation über das Leben, über Alaha, wobei ihr jeden anderen Gedanken aus eurem Geiste verbannt. Wer meditiert, muss seine Begierden, seine Emotionen und seine Gedanken sehr genau prüfen und untersuchen.

Visualisieren – nicht unkontrollierte Einbildung oder Phantasie – ist der goldene Schlüssel, der die Tore zum Erfolg in der grobstofflichen Welt und die Tore zum Königreich der Himmel öffnet.

Nach ernsthafter und geduldiger Übung, während einer langen Zeit, werdet ihr eines Tages mühelos euer Selbst, furchtlos und selbst-bewusst, außerhalb eures grobstofflichen Körpers finden und dann werdet ihr verstehen, dass ihr nicht euer Körper seid.

Ihr werdet wissen, dass der Tod und die Auflösung des Körpers nicht die Vernichtung eures persönlichen Selbst ist.

Nach dem Tod eures grobstofflichen Körpers werdet ihr euch in eurer <Käfig-Hölle> oder in eurem <Käfig-Paradies>, eingeschlossen in den Elementalen – in den menschlichen-Dämonen oder menschlichen-Engeln – die ihr auf Erden erschaffen habt, wieder finden auf der psychischen Ebene Alahas, die eine andere von den heiligen Erzengeln erschaffene Welt ist.

Wenn ihr regelmäßig meditiert, beobachtet und visualisiert, werdet ihr in eurer Persönlichkeit den Denker, den geschickten Meister des Denkvermögens, entdecken, den mächtigen Menschen-Gott, der fähig ist, jeglichen grobstofflichen Gegenstand aus Geist-Lebenskraft zu materialisieren.“

Ein israelitischer Rabbi fragte den Gott-Menschen: „Malpana Rabbi, gibt es unter deinen Jüngern welche, die außer körperliches Selbst-Bewusstsein erlangt haben?

Joshua antwortete: „Ja, neun Jünger, die hier anwesend sind, können ihre grobstofflichen Körper selbst-bewusst und willentlich verlassen und entfernte Orte besuchen. Sie können auch zu den psychischen und noetischen Ebenen reisen.

Dann gibt es in Bethsaida sechs weitere, in Yerushalayim fünfzehn und in Emmaus zwei, die ihre Körper verlassen und sich weit weg begeben können. Ein sechzehnjähriger Novize, der in Yerushalayim lebt, ist im Geist hier mit uns an meiner Seite und lauscht meinen Lehren.

Zwei israelitische Rabbis in Yerushalayim und sechs Beduinen können ihre Körper ebenfalls selbst-bewusst und willentlich verlassen. Selbstverständlich gibt es noch viele weitere auf der ganzen Erde und auch in der Vergangenheit gab es viele.

Durch die Erweiterung oder Ausdehnung seines Selbst-Bewusstseins ist es einem Menschen möglich, außer körperliche Erfahrungen zu machen und andere Orte auf Erden zu besuchen, während er in seinem materiellen Körper bleibt.

(S. 159) Durch die gleichzeitige Ausdehnung seines Selbst-Bewusstseins an verschiedene Orte, während er gleichzeitig selbst-bewusst in seinem grobstofflichen Körper bleibt, lebt er als menschlicher Gott selbst-überbewusst.

Ein Mensch als Geist-Seelen-Ego-Selbst, als unsterbliches Wesen, in der Welt der Getrenntheit auf dieser Erde, lebt ein Doppelleben. Er lebt als latentes Geist-Seelen-Ego-Selbst, das einer kleinen Widerspiegelung seines Selbst in den Körpern, welche die heiligen Erzengel und Alaha zu diesem Zweck erschaffen haben, vorübergehend Leben gibt.

Doch diese Widerspiegelung der Geist-Seelen-Wesenheit seines wahren Ego wird zu ihrer immer währenden göttlichen Natur zurückkehren.

Somit ist dieses kleine Ego-Selbst auch ein selbst-bewusstes unsterbliches Wesen, ein Teil seiner wahren Geist-Seele, seines latenten Ego-Selbst.“

Dann trug er ihnen wiederum das Gleichnis vom verlorenen Sohn vor und erläuterte es.                                                       Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zum Vater: „Vater, gib mir den auf mich entfallenen Teil des Vermögens!“ Da verteilte jener das Hab und Gut unter sie. Kurze Zeit darauf packt der jüngere Sohn alles, was ihm gehörte, zusammen und zog in ein fernes Land; dort brachte er sein Vermögen in einem ausschweifenden Leben durch.

Als er nun alles aufgebraucht hatte, entstand eine schwere Hungersnot in jenem Lande, und auch er begann Not zu leiden. Da ging er hin und stellte sich einem Bürger jenes Landes zur Verfügung; der schickte ihn auf seine Felder, die Schweine zu hüten, und er hätte sich gern an den Schoten des Johannesbrotbaumes satt gegessen, welche die Schweine als Futter bekamen, doch niemand gab sie ihm.

Da ging er in sich und sagte: „Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, während ich hier vor Hunger umkomme! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; halte mich wie einen von deinen Tagelöhnern.“

So machte er sich denn auf den Weg zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater kommen und fühlte Mitleid; er eilte ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn zu ihm: „Vater, ich habe gegen den Himmel und dir gegenüber gesündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen!“

Der Vater aber befahl seinen Knechten: „Holt schnell das beste Gewand aus dem Hause und legt es ihm an; gebt ihm auch einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb her, schlachtet es und lasst uns essen und fröhlich sein!

Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden!“ Und sie fingen an, fröhlich zu sein.

Sein älterer Sohn aber war währendem auf dem Felde. Als er nun heimkehrte und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigenchöre. Da rief er einen von den Knechten herbei und erkundigte sich, was das zu bedeuten habe. Der gab zur Antwort: „Dein Bruder ist heimgekommen; da hat dein Vater das gemästete Kalb schlachten lassen, weil er ihn gesund wieder erhalten hat.“

Da wurde er zornig und wollte nicht ins Haus hineingehen; sein Vater aber kam heraus und redete ihm gut zu. Da antwortete er dem Vater:

„Du weißt: schon viele Jahre diene ich dir und habe noch nie ein Gebot von dir übertreten; doch mir hast du noch nie auch nur ein Böcklein gegeben, dass ich mit meinen Freunden ein fröhliches Mahl hätte halten können. Nun aber dieser dein Sohn heimgekehrt ist, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du ihm das Mast Kalb schlachten lassen!“

Er aber erwiderte ihm: „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Wir mussten doch fröhlich sein und uns freuen!

Denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren gegangen und ist wiedergefunden worden.“ (Lukas 15:11-32)

„In diesem Gleichnis“, sagte Joshua, „ist der <Vater> Alaha, unser himmlischer Vater. Die <Söhne> sind die Geist-Wesen in Seinem Eins-Sein.

Das <Vermögen> des Vaters ist das Leben-Licht und die Geist-Übersubstanz. 

Der <verlorene Sohn> ist die Widerspiegelung eures Geist-Seelen-Ego-Selbst, das freiwillig Mensch geworden ist.

 

Die <Dirnen> stellen die Verschwendungssucht im Leben dar.

Die niederen Elementale im Menschen, die aus Alahas Gabe der Geist-Substanz erschaffen wurden, sind die <Schweine>.

Das <gemästete Kalb>, das geschlachtet wird, ist der grobstoffliche Körper, und der <Ring> symbolisiert die Ewigkeit.

Höchst liebevoll und barmherzig erwartet Alaha, unser himmlischer Vater, die Rückkehr seines verlorenen Sohnes.“

Damit endete Joshua den Vortrag und ging mit Yiohannan und Simon in den Tempelhof, wo er alle heilte, die zu ihm gekommen waren. Er vergab ihre Sünden, stellte ihre Gesundheit wieder her und gab ihnen seinen Segen.